"Um für ein flächendeckendes, vollzeittaugliches Angebot zu sorgen, muss das Land Oberösterreich mehr Geld für die Gemeinden zur Verfügung stellen“, sagt AK-Präsident Andreas Stangl.
OÖ. Bereits seit 26 Jahren stellt der Kinderbetreuungsatlas der Arbeiterkammer Oberösterreich jährlich die institutionelle Kinderbildung und -betreuung in Oberösterreich auf den Prüfstand. Das Angebot ist von Gemeinde zu Gemeinde verschieden. Während die einen Familien eine gute Infrastruktur vorfinden, können andere nicht einmal einer Vollzeit-Arbeit nachgehen.
Gerade einmal 6,7 Prozent der Unter-Dreijährigen und 38,9 Prozent der Drei- bis Sechsjährigen befinden sich in Oberösterreich in Bildungseinrichtungen, die mit einem 40-Stunden-Job vereinbar sind. Das fehlende Angebot steht in direktem Zusammenhang mit der hohen Teilzeitquote von Frauen in Oberösterreich, die fast 60 Prozent beträgt.
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Die aktuelle Auswertung für Oberösterreich zeigt: 42 Prozent der 313 teilnehmenden Gemeinden konnten über alle Altersgruppen hinweg die Gesamtkategorie 1A erreichen. Das erhobene Kinderbildungs- und -betreuungsangebot wird auf die drei Kriterien Öffnungszeiten, Mittagessen und Schließzeiten für die jeweilige Altersgruppe (Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige, Volksschulkinder) überprüft. Daraus ergibt sich eine Bewertung zwischen Kategorie 1A bis D. 1,4 Prozent der Gemeinden mussten in D eingereiht werden.
"Schon bei der Geburt eines Kindes sollte abgefragt werden, ob, ab wann und in welchem Ausmaß Betreuung benötigt wird. Nur so können wir rechtzeitig Angebote schaffen, statt ständig hinterherzulaufen", sagt NEOS OÖ-Bildungssprecherin Julia Bammer.