Fall der Woche

Weihnachten im Tränenmeer: Luisa (11) tot auf Schulweg

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Ein bekannter, als Frage aufgeworfener Spruch lautet: Muss immer zuerst etwas Schlimmes passieren, bis sich endlich etwas ändert? 

Genau das bewahrheitet sich jetzt im Fall der kleinen Luisa (11), die vergangenen Dienstag um 6.44 Uhr in Seibersdorf bei Kirchberg ob der Donau im oberösterreichischen Mühlviertel noch schnell den Schulbus erwischen wollte. Das Mädchen, das zur Mittelschule in Niederwaldkirchen wollte, wechselte im Laufen die Straßenseite – um zum Bus, der in der Station wartete, zu gelangen – und wurde vom Pkw eines Forstarbeiters (28), rechts seitlich erfasst. Obwohl der Autofahrer, der die Örtlichkeit gut kannte, extra langsamer unterwegs gewesen war als die erlaubten 100 km/h, hatte er keine Chance, rechtzeitig anzuhalten.

Vor den Augen mehrerer anderer Kinder versuchten Schulbuslenkerin, Pkw-Fahrer und Zeugen das Kind zu reanimieren – doch auch der alarmierten Rettung gelang dann nicht mehr das (Weihnachts-)Wunder: Die älteste von drei Töchtern einer nur unweit der Unglücksstelle wohnenden Familie starb.

Kein Schutzweg und kein Licht auf Raserstrecke

Jetzt stellt sich heraus: So ein Drama hat sich hier abgezeichnet – und hätte verhindert werden können, wenn die zuständigen Politiker rechtzeitig reagiert hätten. Unfassbar, aber wahr: Die Busstationen in beide Richtungen (siehe Foto) befinden sich in einer unbeschränkten 100-km/h-Zone, es gibt keinen Schutzweg und keine Beleuchtung – obwohl sich hier in der Früh wochentags täglich bis zu 20 Kinder aufhalten: Im Winter im Stockdunklen! Seit Jahren kämpfen Eltern, teils sogar mit Unterschriftenaktionen, dafür, dass die lebensgefährliche Stelle endlich entschärft wird.

Gutachter am Zug. Doch erst jetzt kommt Bewegung in die Sache. oe24 sprach mit dem Bürgermeister von Kirchberg, Franz Hofer der sofort alle Verantwortung von sich schiebt: „Das Problem ist, dass es sich hier um eine Landesstraße handelt, und der Ort nichts zum Sagen hat.“ Er habe jetzt aber bei der Bezirkshauptmannschaft Druck gemacht – und schon in den kommenden Tagen würden Experten und Gutachter vor Ort kommen, um möglicherweise hier endlich eine deutliche (!) Geschwindigkeitsbegrenzung zu realisieren. 

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