In Kambodscha ist Medienberichten zufolge ein Österreicher wegen sexuellen Missbrauchs von drei einheimischen Buben inhaftiert worden.
Wie ein Gerichtssprecher am Dienstag in Phnom Penh mitteilte, wurde der 64-Jährige bereits formell beschuldigt. Ihm drohen demnach bis zu 20 Jahre Gefängnis. Bei dem angeblichen Kinderschänder handelt es sich laut Informationen aus Kambodscha um einen gebürtigen Salzburger, der seit den 70er Jahren in Kanada lebe.
Sex-Straftäter mit "Mangel an Beweisen"
Der Mann
sei im Jahr 2002 schon einmal wegen sexueller Straftaten festgenommen, aber
wegen Mangels an Beweisen freigelassen worden, sagte Sprecher Sok Karyal.
Damals war der Mann von fünf minderjährigen Burschen angezeigt worden. Die
damals 14 bis 18 Jahre alten Jugendlichen gaben vor fünf Jahren an, in der
Unterkunft des Touristen sei es zu sexuellen Kontakten mit dem gebürtigen
Österreicher gekommen. Der Beschuldigte gab einen sexuellen Kontakt mit
einem Minderjährigen zu. Er reise seit 1999 immer wieder nach Kambodscha,
sagte er damals im Verhör.
Anzeige von drei Buben
Die jüngste Festnahme gehe auf Anzeigen
der Familien der drei Buben zurück.
Das Außenministerium in Wien wusste am Dienstagvormittag noch nichts über den Fall. Man werde nun über die zuständige diplomatische Vertretung Informationen einholen, sagte ein Sprecher.
"Paradies für Pädophile"
Kambodscha kämpft
seit Jahren gegen seinen zweifelhaften Ruf, ein Paradies für Pädophile zu
sein. Seit 2003 wurden Dutzende Ausländer inhaftiert oder zwecks
Strafverfolgung in ihre Heimatländer abgeschoben. Im vergangenen Jahr wurden
zehn Ausländer wegen sexuellen Missbrauchs festgenommen, im Jahr davor waren
es noch fünf.