Seit Monaten wird nach jener „Schamanin“ gefahndet, die mit Todes- bzw. Bannflüchen gutgläubigen Opfern Millionen abgeluchst haben soll. Bisher gibt es mindestens 13 Opfer, was aber nur die Spitze des Eisbergs sein dürfte. Doch die Frau ist ebenso wie eine Komplizin bisher unauffindbar.
NÖ. Im Fall der mutmaßlichen Okkult-Betrügerin Mariana M. (44) alias "Amela" hat das Landeskriminalamt (LKA) Niederösterreich bisher 13 Geschädigte aus dem In- und Ausland ermittelt. Betrugshandlungen in Höhe von rund 2,2 Millionen Euro seien bisher nachgewiesen worden - wobei es angesichts der sichergestellten Millionensummen bei Hausdurchsuchungen in Wien und im Bezirk Mödling wesentlich mehr Opfer geben dürfte.
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Bisher sind rund 140 auf die Gesuchtre - die ihre Haarpracht immer wieder mal umfärbt und sicher auch das Geld(ergaunert) hat, sich mit OPs ein neues Gesicht machen zu lassen - eingelangt. Der Aufenthaltsort von Mariana M. ist den Fahndern dennoch weiter unbekannt. Erneut wird darum um Hinweise unter 059133 30 3333 erbeten.
"Die Anzahl der geklärten Betrugsdelikte steigt stetig und resultiert aus den Aufarbeitungen der umfangreichen Hinweise", betonte die Landespolizeidirektion Niederösterreich in einer Aussendung. Hervorgestrichen wurde die Zusammenarbeit mit den Behörden in der Schweiz, in Deutschland und Serbien.
Bei der Causa handelt es sich um einen der größten Betrugsfälle, der durch das LKA Niederösterreich jemals aufgeklärt worden ist. Am 10. Februar hatten die Ermittler die Sicherstellung von Bargeld, Gold, Schmuck sowie hochpreisigen Armbanduhren bekanntgegeben. Der durch Okkult-Betrug aufgedeckte Schaden erreiche einen zweistelligen Millionenbetrag, wurde betont. In einem aus einem Haus in Maria Enzersdorf (Bezirk Mödling) stammenden Tresor fanden sich laut LKA-Chef Stefan Pfandler unter anderem 4,1 Millionen Euro und 2,1 Millionen Schweizer Franken (2,23 Mio. Euro) an Bargeld.
Nur der Sohn von "Amela" sitzt derzeit in Haft
Ebenfalls ermittelt wird gegen den 29 Jahre alten Sohn von "Amela". Er wurde unter dem Verdacht der Beitragstäterschaft wegen schweren Betrugs und Geldwäsche festgenommen und in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert. Untersuchungshaft wurde verhängt.
Ebenfalls auf Fahndungsliste: die mutmaßliche Komplizin Dona D. alias "Anna".
In Maria Enzersdorf wurde Mitte Februar auch die in Wien gemeldete, 29-jährige österreichische Staatsbürgerin Dona D. alias "Anna" wegen Verdachts des gewerbsmäßigen schweren Betruges und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung in Gewahrsam genommen. Sie ist in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert worden und machte laut Polizei von ihrem Entschlagungsrecht Gebrauch. Auch Fotos von Dona D. wurden am Donnerstag zwecks Opfersuche neuerlich veröffentlicht. Geschädigte wurden ersucht, mit dem Landeskriminalamt NÖ Kontakt aufzunehmen. Ebenfalls Mitte Februar klickten für einen 47-jährigen österreichischen Staatsbürger wegen Verdachts der Geldwäsche und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung die Handschellen.