St. Pölten

Opfer der Gas-Explosion waren sofort tot

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Die Obduktion ist abgeschlossen. Nun wird ein Schuldiger gesucht.

Die Obduktionen der Opfer der Gasexplosion am Spratzerner Kirchenweg in St. Pölten vom Donnerstag sind abgeschlossen. Die Familie war demnach sofort tot. Die Gerichtsmediziner stellten als Todesursache "massive Einwirkungen durch den Einsturz des Hauses und die Explosion" fest.

Familie ausgelöscht
Die Identitäten der Opfer, über die bereits am Freitag kein Zweifel bestand, sind nun auch großteils durch Untersuchungen bestätigt. Bei zweien sind aber "aus Formalgründen" noch weitere Abklärungen nötig. Bei den Toten handelt es sich also - nun auch offiziell bestätigt - um ein Ehepaar im Alter von 81 und 77 Jahren, die 52-jährige Tochter, ihren 53-jährigen nigerianischen Lebensgefährten und die 17-jährige Enkeltochter.

Loch in der Gasleitung
Die Untersuchungen am Unglücksort werden fortgesetzt. Am Freitag hatten die Brandermittler nach aufwändigen Grabungsarbeiten ein 10 cm-Leck in einer Gasleitung entdeckt. Den Erhebungen zufolge war im Kreuzungsbereich der Gaszuleitung mit drei 20 kV-Leitungen ein Kurzschluss aufgetreten.

Geologen und Elektriker am Werk
Neben dem elektrotechnischen Gutachten wird kommende Woche vermutlich auch die Expertise eines Geologen angefordert. Dieser soll auf Ansuchen des Elektrotechnikers die Durchlässigkeit des Materials prüfen und so die Frage klären, wie das aus dem Leck in der Leitung unter dem Gehsteig vor dem Haus austretende Gas in das Gebäude gelangt ist. Warum es zu dem Lichtbogen-Kurzschluss gekommen ist, ist auch noch zu prüfen.

Bis zu 2 Mio. Euro Schaden
Mittlerweile dürfte es auch erste Schätzungen bezüglich der Schadenshöhe geben. Laut ORF sollen durch die Explosion Schäden von ein bis zwei Mio. Euro entstanden sein.

Die EVN arbeitete am Samstag weiter an der Wiederaufnahme der Gasversorgung im Süden St. Pöltens. Bis in die Mittagsstunden war ein Großteil der 2.000 am Donnerstag vom Gasnetz genommenen Haushalte wieder versorgt. Lediglich 100 Kunden, die bisher nicht angetroffen wurden, sind nach wie vor ohne Gas.

Die 140 Haushalte in der direkten Umgebung des Unglücksortes sollten in den kommenden Stunden ebenfalls wieder angeschlossen werden.

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