"Vorbildhafte Verhalten"

Alle Bewohner bei Heim-Brand gerettet

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Eine Wechseldruck-Matratzewar wohl die Ursache für das feuer im Seniorenheim.

Dem raschen und laut Feuerwehr äußerst vorbildhaften Verhalten des Pflegepersonals ist es zu verdanken, dass ein Brand im Seniorenheim St. Nikolaus in Oberndorf (Flachgau) am Montagabend recht glimpflich ausgegangen ist. Drei Pfleger retteten ein Ehepaar aus einem brennenden Zimmer und verschlossen danach die Tür. Insgesamt wurden 33 Bewohner evakuiert, sie alle blieben zum Glück ebenso unverletzt wie das Personal, schilderte Heimleiterin Sabine Prügger.

Wechseldruck-Matratze
Vermutlich ein Defekt in der Elektrik der Wechseldruck-Matratze - diese soll das Wundliegen vermeiden - der bettlägerigen Frau dürfte gegen 19.00 Uhr das Feuer ausgelöst haben, sagte Prügger unter Berufung auf Brandsachverständige. Der Brandmelder schlug an, und drei Altenbetreuer eilten sofort in das hinterste Zimmer im zweiten Obergeschoß, aus dem es bereits stark qualmte. Zu dritt brachten sie die Frau aus dem brennenden Bett in Sicherheit und bargen gleich danach auch den gehbehinderten Mann aus dem Zimmer.

"Vorbildhafte Verhalten"
"Sie haben dann zum Glück die Tür wieder verschlossen, sonst hätten die Flammen auch auf andere Zimmer übergegriffen", lobte der Oberndorfer Feuerwehrkommandant Andreas Pitter im Gespräch das "vorbildhafte Verhalten des Personals". Ein Glück war es auch, dass zu dieser Zeit gerade Dienstübergabe und daher viel Personal im Haus war. Daher konnten etwa ein Dutzend Mitarbeiter bei der Evakuierung des gesamten Stockwerks mithelfen, sagte die Heimleiterin.

Rauchgasvergiftung
Das Ehepaar, zwei weitere Bewohner, zwei Pflegehelfer und ein Zivildiener wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins örtliche Krankenhaus gebracht. Die Heimmitarbeiter konnten dieses aber bereits am Abend wieder verlassen, die vier Bewohner blieben über Nacht, sind aber wohlauf. Zwei kehrten am Dienstag nach St. Nikolaus zurück, für das Ehepaar muss erst eine neue Wohnmöglichkeit gefunden werden, weil ihr Zimmer im Heim zurzeit nicht bewohnbar ist.

Nachdem klar war, dass es sich tatsächlich um einen Brand und nicht um blinden Alarm handelte, rief die Feuerwehr Alarmstufe 2 aus, sodass rund 70 Helfer eintrafen. Kurzfristig habe die Gefahr eines sogenannten Flash-Overs - eine Durchzündung des gesamten Raumes - geherrscht, innerhalb von zwölf bis 15 Minuten sei der Brand aber abgelöscht gewesen, so Pitter. Da über die Lüftungsanlage Rauch in die anderen Zimmer gelangt war, mussten diese danach belüftet werden. Sie konnten aber noch am Abend wieder bezogen werden.

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