Gaza-Krieg in Österreich

Angst vor neuem Fußball-Terror

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Aufruhr vor dem Match von Israels Maccabi Haifa: Ein Ort sagte ab, Leogang übernimmt.

Nehmen heute wieder Palästina-Aktivisten ein Spiel des israelischen Klubs Maccabi Haifa als Geisel? Wie einen Platzsturm verhindern? Diese Fragen sorgen für Aufregung nach dem Skandal-Spiel in Bischofshofen am Mittwoch.

20 Anzeigen nach Platzsturm in Bischofshofen
Für heute war in Kirchbichl das letzte Haifa-Testspiel (gegen Paderborn) angesetzt. Doch Vizebürgermeister Wilfried Ellinger sagte das Match gestern kurzfristig ab. „In Rücksprache mit dem Verein haben wir das Spiel aus Sicherheitsgründen abgesagt“, so Ellinger.

Match-Ausrichter SLFC versteht die Entscheidung nicht: „Mit der Absage gibt man den Verrückten, was sie wollten“, gibt SLFC-Chef Hannes Empl zu bedenken.
Die Suche nach Ersatz lief unter Hochdruck. Selbst der israelische Botschafter schaltete sich ein und intervenierte bei SP-Sportminister Gerald Klug: „Maccabi will unbedingt spielen“, sagte er zu ÖSTERREICH. Auch der Wiener Sportklub bot Haifa seinen Platz an! Schließlich wurde Leogang als Ersatzort bekannt gegeben. Anpfiff: heute 17 Uhr.

Sicherheit. Es herrscht dennoch Anspannung, ob alles ruhig verläuft. Die Salzburger Polizei muss nämlich innerhalb von 24 Stunden ein Sicherheitskonzept für das Match auf die Beine stellen. Leogangs Bürgermeister Josef Grießner beruhigt indes: „Maccabi Haifa hat bei uns kürzlich bereits gegen Eintracht Braunschweig gespielt. Da ist nix passiert.“

Anzeigenflut. Unterdessen laufen die Ermittlungen nach dem Eklat beim Haifa-Testspiel am Mittwoch. Die 20 Chaoten, die das Match des israelischen Vereins Maccabi Haifa gewaltsam störten, wurden angezeigt – unter anderem wegen Verhetzung und versuchter schwerer Körperverletzung.

Skurril: Statt zu trainieren, mussten nun auch Haifa-Spieler bei der Polizei zur Befragung erscheinen.

Sogar Bundeskanzler Faymann schaltet sich nach antisemitischen Eklats bei Demonstrationen und Fußballspielen ein: Am 25. August lädt er zum Religionsdialog im Kanzleramt.

Erik Kühnelt

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