"Lahme" können 
wieder gehen!

Die üblen Tricks der Bettler-Mafia

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Neue Bilder zeigen, wie die Bettler-Industrie funktioniert.

Es ist das größte Wunder seit der Bibel: Lahme können plötzlich gehen, Blinde sehen. Und es passiert jeden Tag in Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck: Die Machenschaften der Bettler-Mafia wurden schon länger vermutet. Jetzt haben in der Stadt Salzburg die Ermittlungen der SOKO Bettler die miesen Tricks erstmals nachgewiesen.

Ermittler fotografierten die spontanen "Heilungen"
Neun Monate observierten die Beamten Bettler und hielten auf Fotos fest, wie diese eine schwere Krankheit oder Behinderung vortäuschten, um mehr Geld zu erhalten. „Wir haben es selbst fast nicht glauben können, als wir bemerkt haben, dass es sich um ein und dieselbe Person handelt“, ist Polizeidirektor Franz Ruf angesichts der Bilder von „körperlich behinderten“ und kerngesunden Menschen fassungslos.
Elf Bettlern wurde nachgewiesen, dass sie weder an Parkinson noch an einer Behinderung leiden. „Die Bettler benutzen stark verkürzte Gehhilfen, um die Behinderung noch dramatischer wirken zu lassen“, sagen Ermittler. Mehr als 2.000 Euro im Monat nahmen die Bettler ein. Drei von ihnen sind bereits in Rumänien verurteilt, sie werden nun wegen gewerbsmäßigen Bettelbetrugs angezeigt.

Auch die organisierte Bettelei konnte nachgewiesen werden. Der Slowake Robert L. (52) schickt drei Männer und eine Frau täglich 7–19 Uhr „arbeiten“. Abends mussten sie das Geld abliefern . Der Bettlerpate residiert wie ein Fürst und ließ sich sogar die Füße waschen.

(biv)

Bettler-Mafia in Österreich: So wird getrickst FOTOS

Bettelverbot für ganz Österreich gefordert

Mitte 2012 kippte das Verfassungsgericht das generelle Bettelverbot in der Steiermark. Daraufhin wurden auch die Gesetze in den anderen Bundesländern geändert. Die Diskussion ging damit erst richtig los. In Salzburg, der Steiermark und Tirol fordern FPÖ und ÖVP immer wieder teilweise Bettelverbote. Unterstützung kommt nun auch von der Exekutive: „Es braucht sektorale Bettelverbote“, so der Salzburger Polizeichef Franz Ruf.

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