St. Johann

Keine Spur vom Bombenbastler

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Am 28. März explodierte eine präparierte Kabeltrommel in den Armen eines Polizisten. Der Fall ist in Salzburgs Kriminalgeschichte einzigartig.

Das Sprengstoffattentat auf den Polizeiposten St. Johann am 28. März 2009 gibt weiter Rätsel auf. Mehr als ein halbes Jahr später fehlt der Kriminalpolizei weiterhin jegliche Spur: „Bis jetzt gibt es keine entscheidenden Hinweise auf die Tat“, sagt Gerhard Waltl vom Landeskriminalamt zu ÖSTERREICH.

Wie berichtet, hatte ein Unbekannter in der Nacht zum 12. Februar eine präparierte Kabeltrommel vor der Polizei in St. Johann deponiert.

Keine Attrappe
Die Polizisten dachten, Handwerker hätten das Gerät vergessen, und stellten es in der Garage ab. Doch die Attrappe entpuppte sich als heimtückische Sprengfalle. Als Tage später Vizekommandant Josef Rainer die Kabeltrommel ansteckte, detonierte der Sprengsatz. Er landete mit schweren Arm- und Ohrverletzungen im Spital. Trotzdem hatte das Opfer noch Glück. Das verwendete Sprengstoffgemisch aus Gelatin und Donarit war nicht mehr frisch. Es explodierte nur der Zünder.

Profiler im Einsatz
Um die Ermittler zu unterstützen, wurden sogar Kriminalpsychologen, sogenannte Profiler, vom Bundeskriminalamt aus Wien eingesetzt. Doch die Experten konnten kein Licht in die mysteriöse Angelegenheit bringen. DNA-Spuren auf der Kabeltrommel brachten ebenso keinen Aufschluss. Waltl betont, dass weiterhin mit Hochdruck ermittelt wird.

Der traumatisierte Vizekommandant konnte erst Wochen später seinen Dienst mit – wie er in einem Interview sagte – „mulmigen Gefühl“ wieder aufnehmen.

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