Verurteilt

Primar schlug mit Peitsche zu

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Einem angesehenen Doktor gingen beim Lenken einer Pferdekutsche die Nerven durch. Es folgten Peitschenhiebe und Beleidigungen.

„Er hatte sein Dienstabzeichen für mich nicht sichtbar angebracht“, erklärte der angesehene Salzburger Primar Nikolaus S. (56) am Mittwoch vor dem Richter: „Danach hat er mir von links in die Zügel gegriffen. Ich habe ihn dann ein paarmal mit der Gerste angetippt.“ So die Version des Urologen zu einem Vorfall auf einem Waldweg im Salzburger Flachgau, der eine Anzeige nach sich zog.

Das Opfer des Chefarztes sah die Situation naturgemäß anders: „Ich habe meine Dienstmarke offen getragen und mich auch als Wachorgan vorgestellt. Da hat er plötzlich mit der Peitsche auf mich eingedroschen und ist dann mit der Kutsche geflüchtet.“

Widerstand
Deswegen musste sich nun der Primar wegen schwerer Körperverletzung und Widerstand gegen die Staatsgewalt verantworten. Tatsache ist, dass der Mediziner Ende November des Vorjahres mit seiner Pferdekutsche auf dem Waldweg unterwegs war und seinen Hund frei nebenher laufen ließ. Und das auf fremdem Grund. Dieses Vorgehen stieß einem Jagdaufseher übel auf und er wollte daraufhin den Doktor zur Rede stellen. Prompt kam es zum Eklat.

Verletzungen
Das Wachorgan trug bei dem Vorfall Blessuren und Abschürfungen davon. Mittwoch kam es nun nach stundenlanger Verhandlung und etlichen Zeugenaussagen, die jeweils eine andere Version des Vorfalls auftischten, zu einem Urteil: Der Doktor bekam sechs Monate bedingte Freiheitsstrafe zur Bewährung auf die Dauer von drei Jahren aufgebrummt. Das Urteil ist allerdings nicht rechtskräftig, somit geht das Peitschen-Verfahren in die nächste Runde.

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