Derzeit gibt es zwischen sechs und zehn Einbrüche pro Tag. Die Einbrecher lassen dann ihre Autos oft einfach im Stadtgebiet stehen.
Derzeit sitzen zumindest sechs Osteuropäer in Salzburg in U-Haft, die in dringendem Verdacht stehen, professionelle Einbrecher zu sein. Zwei Brüder aus Moldawien entpuppten sich sogar als wahre Einbrecherkönige.
Wie Kripo-Chef Hermann Rechberger ÖSTERREICH bestätigte, können den beiden zumindest 120 Delikte nachgewiesen werden. Wahrscheinlich haben Viorel (29) und Veaceslaw B. aber noch viel mehr auf dem Kerbholz.
Sie waren offenbar von 2005 bis 2006 als Asylwerber in Österreich und gingen in Salzburg, Oberösterreich und Kärnten fleißig einbrechen. Danach dürften sie in ihre Heimat zurückgekehrt sein. Als das Geld ausging, kamen sie Ende 2008 oder Anfang 2009 wieder.
Festnahme nach einer wilden Verfolgungsjagd
Veaceslaw B. war der Polizei Ende Mai in Salzburg-Liefering zufällig bei der Fahndung nach einem Hotel-Räuber ins Netz gegangen. Sein Bruder wurde am Freitag der Vorwoche ebenfalls in Liefering nach einer wilden Verfolgungsjagd gestellt – ÖSTERREICH hat groß berichtet.
Bei den Verhören schweigen sich die Beiden aus: „Sie geben nur das zu, was wir beweisen können. Und oft nicht einmal das“, so Rechberger. Dahinter stecke wohl das Wissen, dass ihnen die österreichische Justiz nie so gefährlich werden könne, wie ihre Komplizen. Allerdings sind die „Aussagen“ von Kommissar DNA eindeutig.
Salzburg steht trotz des Fahndungserfolgs weiterhin im Visier von Ost-Banden: In den vergangenen sieben Tagen gab es 35 Einbrüche. Rechberger: „Da sind wohl auch noch andere ‚Firmen' unterwegs.“
Vorwiegend dürfte es sich um Moldawierbanden handeln, die als Mitglieder einer Minderheit in Rumänien sogar ganz legal zu EU-Reisepässen kommen können.
Banden ließen in der Stadt vier Fluchtautos stehen
Erst in der Nacht auf Freitag wurde in Lehen ein gestohlenes Auto sichergestellt, das wahrscheinlich Einbrecher stehengelassen haben. Vier solcher Wagen tauchten im Vormonat in der Stadt auf. Rechberger: „Die sind kreuz und quer durch Österreich unterwegs.“ So wurde ein Pkw in Niederösterreich geklaut und bei Einbrüchen in Zell am See verwendet. In Oberösterreich gingen die Täter dann aber der Polizei ins Netz.(fuw)