Ehepaar & Friends

Serien-Einbrecher schlugen sogar am Heiligen Abend zu

Sogar am Weihnachtsabend drangen die Kriminellen mit Gewalt in vier Wohnungen und Häuser ein, wobei die Polizei bereits mittels Peilsender hinter ihnen her war. Vor Gericht hüllten sie sich in Schweigen: Haftstrafen.

Wien, OÖ, NÖ. Eine dreiste Einbrecher-Bande wurde am Donnerstag am Straflandesgericht zur Verantwortung gezogen. Zwei Männer im Alter von 40 und 43 kassierten je drei Jahre unbedingt, ein 32-Jähriger fasste dreieinhalb Jahre aus. Die Ex-Frau des Ältesten kam mit acht Monaten bedingt davon - sie war bei den Coups nicht direkt anwesend, wusste jedoch davon: Die 19 inkriminierten Einbrüche wurden nämlich in der ehelichen Unterkunft besprochen und geplant. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Die Beute wurde nach vollbrachter Tat stets in das schmucke Einfamilienhaus des inzwischen formell geschiedenen, in Vösendorf im Bezirk Mödling gemeldeten Paares gebracht. Am 22. Jänner 2025 wurde dort nach monatelangen Observationen eine Hausdurchsuchung durchgeführt, wobei von Spezialkräften der Polizei die Haustüre aufgesprengt wurde. Der 43-Jährige und seine Partnerin wurden festgenommen, Teile der Beute sichergestellt. In weiterer Folge klickten auch für die Mittäter die Handschellen.

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© Getty Images

"Die Suppe ist nicht dünn. Die Beweislage ist erdrückend", betonte Staatsanwältin Hanna Fian zu Beginn der Verhandlung. Die Polizei war den Serien-Einbrechern schon länger auf der Schliche gewesen: Anfang November des Vorjahrs wurde am Pkw des 43-jährigen Banden-Bosses ein Peilsender angebracht. Von der Anklage umfasst waren 18 ab diesem Zeitpunkt vollendete Einbrüche in Einfamilienhäuser und Wohnungen in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich und ein (versuchtes) Faktum, bei dem die Täter nicht in das Wohnungsinnere gelangt waren.

In der Regel brachen die Eindringlinge Terrassentüren auf oder gelangten über ebenerdige Fenster in die Gebäude. Dabei legten sie eine enorme kriminelle Energie zutage. Sie schreckten nicht einmal davor zurück, am 24. Dezember vier Fakten zu begehen, obwohl Familien den Heiligen Abend meistens zu Hause verbringen. Eine Begegnung mit den Opfern hätten die Angeklagten offenbar in Kauf genommen.

Die Staatsanwältin machte deutlich, dass es sich bei den inkriminierten Fakten nur um die sprichwörtliche Spitze eines Eisbergs handelte. Es seien ausschließlich Taten nach Anbringen des Peilsenders angeklagt worden, wobei es zusätzlich die Angeklagten belastendes Beweismaterial wie DNA-Spuren oder Fußabdrücke gebe. Die Liste an strafbaren Handlungen, die die Männer mutmaßlich begangen hätten, sei "natürlich weitaus länger", sagte die Staatsanwältin.

Bei der Strafbemessung wurden die Geständnisse als wesentlicher Milderungsgrund gewertet. Dieser Umstand habe "erheblich zur Verfahrensabkürzung beigetragen", gestand der vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung den Beschuldigten zu. Während die Verteidiger die verhängten Strafen akzeptierten, gab die Staatsanwältin vorerst keine Erklärung ab. Dem Gericht wäre ein Strafrahmen von bis zu zehn Jahren zur Verfügung gestanden.

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