Der Bus-Lenker schlief am Steuer ein, das Fahrzeug kippte um: 34 Verletzte.
Vermutlich Sekundenschlaf des 41-jährigen Lenkers hat am Sonntag zu einem schweren Busunfall auf der Südautobahn (A2) in der Weststeiermark geführt. Das Fahrzeug kam von der Straße ab und krachte eine Böschung hinunter. Zumindest 34 der 48 großteils jugendlichen Insassen wurden dabei zum Teil schwer verletzt, so die Polizei. Eine Überprüfung des Fahrtenschreibers ergab, dass der Lenker und sein Kollege die vorgeschriebenen Zeiten eingehalten hatten.
Leitschiene durchbrochen
Der Unfall geschah gegen 6.00 Uhr früh
auf der A2 zwischen Lieboch und Mooskirchen in Fahrtrichtung Graz. Der
tschechische Fahrer erklärte, dass er kurz eingenickt war und deshalb von
der Autobahn abkam. Der Bus durchschlug die Leitschiene und kam seitlich zu
liegen.
Das Rote Kreuz Steiermark sowie sechs umliegende Feuerwehren mit mehr als 100 Helfern rückten an, um die Verletzten zu versorgen. Die Einsatzkräfte sprachen von einem "Schlachtfeld". Blutüberströmte Jugendliche seien aus dem verunfallten Bus geklettert und auf die Fahrbahn gerannt, so Franz Draxler von der Freiwilligen Feuerwehr Mooskirchen.
Der ÖAMTC-Notarzthubschrauber Christophorus 12 flog eine Schwerverletzte in das LKH Graz. Weitere zwölf Jugendliche wurden in das Landeskrankenhaus gebracht. Neun Verletzte wurden in das UKH Graz, vier in das LKH Deutschlandsberg und acht in das LKH Voitsberg überstellt.
A2 vier Stunden gesperrt
Während die Autobahn in dem Abschnitt
für rund vier Stunden gesperrt war und ein Kran den verunfallten Bus aus dem
Graben hob, wurden die übrigen Jugendlichen, die ohne Blessuren
davongekommen waren, in den Wirtschaftshof Lieboch gebracht und mit
Frühstück sowie Mittagessen versorgt.
Das Kriseninterventionsteam (KIT) betreute die "schockierten" Burschen und Mädchen, so Markus Schobel, Bezirkskommandant des Roten Kreuz Graz-Umgebung. Gegen Mittag trafen die ersten bereits versorgten Leichtverletzten aus den Krankenhäusern ebenfalls in dem Hof ein. Ein Ersatzbus wurde angefordert, um die Jugendlichen in ihre Heimat Slowakei zu bringen. Die Reisenden waren zum Zeitpunkt des Unfalls gerade am Heimweg von Italien.
Fahrerwechsel stand kurz bevor
Tragisches Detail: Nur rund acht
Kilometer weiter bei der Raststation Kaiserwald hätten die beiden Lenker
wieder tauschen sollen, denn die Tschechen wechselten alle vier Stunden am
Lenkrad. Die Aufzeichnungen des Fahrtenschreibers bestätigten diese
Aussagen, erklärte die Polizei.