Die Fußfessel ist weg

Kartnig wieder hinter Gittern

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Nach dem 2. Ausflug des Ex-Fußball-Bosses war die Geduld der Justiz am Ende.

Dass Hannes Kartnig den Großteil seiner 15-monatigen Haft mit der Fußfessel verbüßt, war kein verbrieftes Recht. Zuerst, ÖSTERREICH berichtete, ließ er sich bei der Tosca-Premiere in der Grazer Oper sehen. „Ich werde künftig die Anweisungen befolgen“, sagte er danach.

Geburtstagsfeier
Jetzt erneut ein Eklat: Kartnig feierte im Wiener Nobelhotel Park Hyatt seinen 63. Geburtstag. Angesprochen auf die schiefe Optik meinte er: „Ich hatte Freigang und einen Termin bei meinem Anwalt.“ Sein Anwalt Roland Kier: „Offensichtlich ist Herrn Kartnig verboten, was andere Fußfesselträger dürfen.“ Denn Kartnig habe bei der Justizanstalt Graz-Jakomini um Ausgang für geschäftliche Termine in Wien angesucht und diesen auch genehmigt bekommen.

Rapport
Deren Anstaltsleiter Josef Adam wurde jedenfalls am Mittwoch zu seinem Chef, General Peter Prechtl, zitiert. Denn beim Chef der österreichischen Justizanstalten überwog der Ärger: „Herr Kartnig hat sich nicht an seine Vorgaben gehalten. Damit steht das sinnvolle In­strument der Fußfessel in Diskussion.“

Alle Möglichkeiten wurden geprüft: Er muss in Haft
Die Gespräche auf höchster Gefängnis-Ebene am Mittwoch ergaben nun: „Es wurden Gespräche geführt. Die Optik aber war fatal“, so Peter Prechtl. Das heißt konkret: Kartnig verliert die Fußfessel und muss den Rest seiner Strafe nun hinter Gittern absitzen.

Genau um 15.15 Uhr wurde ihm die Fußfessel in der Haftanstalt Graz-Jakomini abgenommen. Und er wurde gleich dort behalten! Hannes Kartnig kann nun Rechtsmittel einlegen.

Kartnig: Fußfessel- Fete im Hyatt

Erich Huber-Günsthofer, Vollzugsdirektion: "Jetzt Normalvollzug"

ÖSTERREICH: Wie kam es dazu, dass Hannes Kartnig nun die Fußfessel abgenommen wurde?
Erich Huber-Günsthofer: Gestern Mittag wurde er in die Haftanstalt Graz-Jakomini bestellt. Dort gab es ein Gespräch, eine Vernehmung. Er hat ja mehrfach gegen die Auflagen, unter denen man eine Fußfessel tragen darf, verstoßen.

ÖSTERREICH: Was ist dann passiert?
Huber-Günsthofer: Um 15.15 Uhr wurde ihm die Fußfessel abgenommen. Er befindet sich nun im Normalvollzug.

ÖSTERREICH: Wie hat er die Entscheidung aufgenommen?
Huber-Günsthofer: Er hat das alles nicht so locker gesehen.

(mud)

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