21-Jähriger wegen versuchten Mordes in Justizanstalt - Opfer am Weg der Besserung - Bessere Sicherheitsvorkehrungen für Magistrat angedacht.
Der junge Mann, der Donnerstagmittag einen Grazer Magistratsbeamten von hinten mit einem Messer attackiert haben soll, ist nach der Einvernahme wegen versuchten Mordes in Untersuchungshaft genommen worden. Das 49-jährige Opfer befand sich am Freitag am Weg der Besserung, hieß es seitens der Ärzte. Der Stich mit der Waffe habe zum Glück wichtige Organe verfehlt. Im Magistrat überlegt man nun, die Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern.
Der entgegen ersten Meldungen erst 21-jährige iranische Verdächtige muss bis zu Verhandlung auf Anordnung der Staatsanwaltschaft in der Justizanstalt Graz-Jakomini einsitzen. Der junge Mann hatte um Mindestsicherung angesucht, was von dem Beamten abgelehnt worden war. Mit einem Teil des Geldes habe der Iraner den Führerschein machen wollen, wie sich nun herausgestellt hat.
Laut Magistratsdirektor Martin Haidvogl dürfte der 21-Jährige gezielt am Gang des Sozialamtes im Amtshaus in der Schmiedgasse auf sein Opfer gewartet haben. Bei der Attacke mit einem "Butterfly-Messer" verletzte er den Beamten im Bereich der Nieren, wobei der Stich laut Polizei nicht allzu tief gewesen sein dürfte.
Nach dem Angriff mussten die geschockten Kollegen des 49-Jährigen vom Kriseninterventionsteam betreut werden. Laut Haidvogl komme es immer wieder vor, dass Leute aggressiv werden, aber derartiges sei noch nie passiert. Kommende Woche soll es eine Besprechung geben, in der geklärt werden soll, "wo wir in punkto Sicherheit nachbessern können". Noch am Freitag wurde eine der beiden Rathauswachen abgezogen und bezog im Amtshaus Schmiedgasse Stellung - in erster Linie, um die verunsicherten Mitarbeiter etwas zu beruhigen.
Maßnahmen für mehr Sicherheit seien bei der räumlichen Gestaltung - etwa mit aggressionsmindernden Farben - möglich, meinte der Magistratsdirektor. Auch eine Notruftaste sei zu überlegen. "Man darf sich aber nicht vorgaukeln, dass so etwas wie diese Messerattacke verhindert hätte werden können. Eine absolute Sicherheit gibt es nicht", sagte Haidvogl.