Keine Spur von Friedrich F.

Stiwoll-Killer: Rätsel um zweites Auto

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Altbürgermeister Brettenthaler ist sich sicher: 'Der Felzmann lebt!'

Vor drei Monaten, am 29. Oktober 2017, hat ein 66 Jahre alter Mann aus Stiwoll in dem kleinen weststeirischen Ort in einem Nachbarschaftsstreit einen Mann und eine Frau erschossen und eine weitere schwer verletzt. Die Suche nach dem mutmaßlichen Todesschützen verlief bisher trotz eines großen Aufgebots von Polizei und Technik ergebnislos.

Noch immer sind viele Fragen offen: Wo steckt der Friedrich Felzmann? Ist der Todesschütze wirklich so gut versteckt? Hat er auf der Flucht einen Unfall erlitten oder hat der 66-Jährige Selbstmord verübt?

"Alles nur Spekulationen"

Ein Mitglied der Sonderkommission erklärte gegenüber der "Kleinen Zeitung", dass man es nicht wisse. "Man kann das Bild drehen und wenden, wie man will, es sind alles nur Spekulationen. Wir haben nicht die geringste Spur. Aber je mehr Zeit vergeht, desto wahrscheinlicher ist es, dass Felzmann nicht mehr lebt."

Altbürgermeister Josef Brettenthaler hingegen meinte, dass er den mutmaßlichen Todesschützen kenne. "Der hat sich nicht umgebracht. Der gibt nicht auf", ist er überzeugt.

Rätsel um zweites Auto

Doch das Verschwinden des Killers ist nicht das einzige Rätsel, vor dem die Ermittler stehen. Eine Woche vor der Bluttat soll Friedrich F. mit einem älteren Auto, ähnlich einem Opel Astra, bei einem Baumarkt in Seiersberg gesehen worden sein.

Der Zeuge, ein Sägewerksbesitzer aus der Nachbargemeinde, erklärte der Zeitung: "Ich kenne ihn, es war Felzmann, aber es war nicht sein Auto." Auch einem Jäger in Stiwoll war ein älterer Wagen in der Woche vor dem Doppelmord aufgefallen - möglicherweise handelt es sich dabei um denselben Wagen. "Möglich, dass es ein Astra war. Mich hat hauptsächlich das Kennzeichen interessiert, weil ich wissen wollte, ob ein Jagdkollege unterwegs ist. Doch die Jäger haben alle ein Voitsberger Kennzeichen, auf dem Auto war ein GU-Kennzeichen angebracht", so der zweite Zeuge zur "Kleinen Zeitung".

Die Flucht erfolgte nach der Tat mit eigenem Auto, neun Kilometer weit: "Auf einer Routinestrecke, wo er sich auskennt. Er musste aber damit rechnen, dass sein Fahrzeug bekannt ist, daher der Entschluss, es an einer ihm bekannten Örtlichkeit, einem Waldweg, abzustellen", erklärte ein Analytiker im November. Hatte sich der 66-Jährige dort das zweite Auto bereitgestellt, um unerkannt entkommen zu können? Auch diese Frage bleibt reine Spekulation.

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