Tirol, Bayern

Gemeinderat als Serien-Bankräuber

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SPD-Politiker: 2 Coups in Tirol: Er wollte Lebensstandard halten.

„Für mich stand ein gewisses Prestige auf dem Spiel. Niemand sollte merken, dass es uns an etwas fehlt.“ So erklärte der 61-Jährige, der auch als Gemeinderat für die SPD in Oberhaching tätig war, war­um er vom Erfolgsmenschen zum „Bomben-Bankräuber“ wurde.

Ein Eimer, zwei Kilo Mehl, Drähte und ein Handy – fertig war die Attrappe, mit der Norbert J. erstmals eine Bank in Münsing in Deutschland überfiel. Außerdem schob er der Kassenkraft einen Zettel hin, auf dem stand, dass ein Komplize die Bank beobachten und die Bombe per Handy zünden würde, wenn er kein Geld bekomme. Der Neo-Gauner krallte sich 10.000 Euro.

Auch in Tirol schlug der Sozialdemokrat auf Abwegen zwei Mal zu: 2007 erbeutete er mit dem Bomben-Schmäh in Unterlan­genkampfen 16.345 Euro. Und im April 2008 landete der Verlagsleiter, der sich beim Aufbau eines Web-Unternehmens überhoben hatte, seinen größten Coup mit 134.000 Euro.

Der fünfte Bankraub wurde dem Serientäter, der schon per Aktenzeichen XY gesucht wurde, zum Verhängnis – in Lonsee im Alb-Donau-Kreis. Dort raubte er im Oktober des Vorjahres eine Bank aus und nahm 45.000 Euro mit. Die Polizei leitete sofort die Fahndung ein; nur wenige Minuten später wurde J. gefasst und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Schon in der U-Haft machte der Geschnappte wieder auf Biedermann – und unterstreicht dies auch beim Prozess gegen ihn in München: „Ich schätze mich glücklich, dass ich in der Gefängnisbücherei arbeiten darf.“ Das darf er nach dem Urteilsspruch noch weitere acht Jahre lang.

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