Die "Plofkraker" (Holländisch für "Knallknacker" oder Bankomatsprenger) sind nicht zu stoppen! Obwohl einer in Wien angeschossen wurde und erst am Wochenende drei nach einem Unfall geschnappt wurden, hat es schon wieder gerumst. Die Täter flüchteten übrigens mit einem E-Scooter.
Tirol. Die Serie der Bankomatsprengungen in Österreich reißt nicht ab. In der Nacht auf Mittwoch haben zwei unbekannte Täter einen Geldausgabeautomaten an der Außenfassade einer Sparkasse in Reith im Alpbachtal (Bezirk Kufstein) gesprengt. Die aktuellen Fotos zeigen wieder einmal ein Bild der Zerstörung: Der förmlich zerrissene Bankomat hängt im Freien, überall liegen Glasscherben Foyer und Eingang sind stark beschädigt.
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Wie die Landespolizeidirektion Tirol mitteilte, hatte sich der Sprengstoff-Angriff um 3.39 Uhr ereignet. Mitten im Ort, umringt von Wirtshäusern, gleich daneben befindet sich eine Raika, die nicht betroffen war oder aufgesucht worden wäre - warum es in jüngsten Zeit am Land fast ausschließlich Sparkassen bzw. Regionalbanken (in Gmunden war es eine VKB) trifft, wird noch zu klären sein. Es wurden jedenfalls umgehend Fahndungsmaßnahmen nach den beiden flüchtigen Tätern eingeleitet. Weitere Ermittlungen seien im Gange.
Die Zahl der Attacken auf Bankomaten ist in Österreich zuletzt gestiegen. Mitte April waren es bereits 17, aktuell sind es 19, im Jahr davor insgesamt 13. Zuletzt wurden Bankomaten in Wels (Ende April) und Salzburg (Anfang Mai) gesprengt, Großfahndungen blieben jeweils erfolglos.
Polizei und Bundeskriminalamt die eine eigene "SOKO Bankomat" gegründet haben, gehen davon aus, dass österreichweit mindestens fünf verschiedene Gruppen (alle mutmaßlich Holländer nordafrikanischer Herkunft) unterwegs sind - die einen mit Vespas (der in den Hintern geschossene "Plofkraker" in Wien gehörte zu dieser Gruppierung) die anderen mit PS-starken Motorrädern, die dritten mit ebenso hoch motorisierten Autos wie jene drei teils lebensgefährlich verletzten Bankomatknacker, die sich nach der Flucht in Gmunden in Marktl in Bayern spektakulär auf einem Erdwall bei einem Kreisverkehr eingebaut haben. Im aktuellen Fall in Reith sollen die beiden Täter auf einem E-Scooter vom Tatort weggefahren - wohl zu einem Fluchtauto, das weiter entfernt außerhalb des Ortes geparkt gestanden haben dürfte. Mit einem weiteren Komplizen hinterm Steuer, der hernach das Gaspedal durchtrat.