71-Jähriger liegt nach 48 Stunden Abgängigkeit auf dem Stadtberg im Spital.
Unheimlich, aber wahr: Der Kufsteiner Alois K. (71) verdankt sein Leben einem Bergretter mit esoterischen Fähigkeiten. Der Rentner war seit Montag auf dem Stadtberg bei Kufstein als abgängig gemeldete worden. Nach zwei nasskalten Nächten hatten die Bergretter schon fast jede Hoffnung aufgegeben, den Mann noch lebend finden zu können.
Unheimlicher Anruf
Da erreichte den Ortsstellenleiter der
Bergrettung, Richard Brandauer, der Anruf eines Kameraden aus Hopfgarten.
Dieser erklärte, ohne Alois K. und das Gelände zu kennen, der Vermisste lebe
noch und er sei im Bereich des Hörfarterwegs zu finden. Das habe ihm ein
Pendel gezeigt, das er über eine Karte des Ausflugsgebiets rund um Kufstein
gehalten habe.
Rasch gefunden
Brandauer schickte daraufhin Bergretter Fred
Waldvogl den Weg entlang: „Ich habe 50 Meter oberhalb des Wegs etwas liegen
gesehen und war zuerst nicht sicher, ob es ein Baum oder ein Mensch ist.“
Als er dann sah, dass der „Baum“, der da ihn einem Graben lag, Beine hat,
dachte er nur: „Sch..., jetzt finde ich schon wieder eine Leiche.“ Waldvogl
hatte erst vor drei Jahren eine abgestürzte Wirtin tot entdeckt.
Wunder von Kufstein
Dann das nächste Wunder: Alois K., der völlig
ohne alpinistische Ausrüstung und Verpflegung unterwegs war, lag auf dem
Rücken, war völlig durchnässt, aber ansprechbar. Er war vermutlich oberhalb
des Wegs im Gelände unterwegs gewesen und abgestürzt.
Stabiler Zustand
Die Bergretter konnten Alois K. rasch bergen. Er
wurde am Mittwochnachmittag ins Krankenhaus Kufstein eingeliefert. Und zwar
gleich in die Intensivstation, da seine Körpertemperatur nur mehr 27 Grad
betrug. Am Donnerstagnachmittag hieß es dann bereits, der Mann sei außer
Lebensgefahr und in stabilem Zustand. Äußerlich mussten die Ärzte nur eine
relativ harmlose Rissquetschwunde versorgen.
„Das war schon sehr kurios“, wundert sich Bergrettungschef Brandauer. „Ich habe den Kollegen dann gleich gefragt, ob ich mich wieder melden darf, wenn ich ihn brauche.“