Cacak-Connection

Überfall auf Opernball-Juwelier: Festnahmen

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Zwei Serben haben sich in Wien gestellt. Sie gestanden den Kornmesser-Überfall.

Die "Cacak-Connection" ist gefasst: Zwei Serben, auf deren Konto zumindest vier Überfälle auf teils sehr bekannte Juweliere in Wien und Salzburg gehen dürften, haben sich laut Polizeisprecher Roman Hahslinger am Montag gegen 13.00 Uhr im Wiener Landeskriminalamt gestellt. Nikola B. (23) und sein 29-jähriger Komplize Mihajlo M. sagten aus, sie hätten sich gestellt, weil sie sich in die Enge getrieben fühlten. Gegen beide bestanden internationale Haftbefehle.

Das Duo soll für die Überfälle auf die Juweliere Karner und Haasmann in Salzburg sowie Kornmesser und Thurzo in Wien verantwortlich sein. Seit Mitte März wurde nach ihnen gefahndet. Nikola B. wurde Anfang März bei einer Schießerei in seiner zentralserbischen Heimatstadt Cacak leicht verletzt. Auch Mihajlo M. stammt aus dieser Stadt, deshalb gaben ihnen die Ermittler den Namen "Cacak-Connection".

Überfall auf Innenstadt-Juwelier
Im Fall Kornmesser soll bereits ein Geständnis der beiden Verdächtigen vorliegen. Der Juwelier am Graben in Wien war am 18. Jänner überfallen worden. Kurz vor Mittag hatten zwei Männer das Geschäft in der Innenstadt betreten und sich zunächst einige Schmuckstücke in den Vitrinen zeigen lassen.

Plötzlich zogen die beiden Täter Pistolen und gingen auf den 19-jährigen Neffen des Geschäftsinhabers Günther Kornmesser los. Sie schlugen den jungen Mann mit einer Pistole nieder und schleiften ihn dann in ein Hinterzimmer, wo  einer der Täter ihn zwang, den Tresor zu öffnen. In der Zwischenzeit zertrümmerte der zweite Täter die Vitrinen und entnahm den Schmuck. Bevor die Männer mit Beute in Höhe von 3,5 Millionen Euro flüchteten, fesselten sie den 19-Jährigen mit einem Laptop-Kabel.

In diesem Fall hatte die Polizei sowohl gute Fotos der Räuber als auch DNA-Spuren. Einer der Täter hatte sich beim Zerschlagen der Vitrinen verletzt und Blut hinterlassen. Nicht zuletzt deshalb dürften Nikola B. und Mihajlo M. diesen Überfall relativ schnell gestanden haben.

Weitere Überfälle in Wien und Salzburg
Die Einvernahmen wurden am Dienstag fortgesetzt. Das Duo ist auch in den Überfällen auf die Juweliere Karner am 24. Jänner 2011 in Salzburg und Thurzo am 3. Februar 2012  in Wien dringend verdächtig. Außerdem werden den beiden versuchte Überfälle in Salzburg auf einen einen Juwelier in der Churfürststraße im Juni 2011 sowie am 1. Februar 2012 auf den Juwelier Haasmann in der Getreidegasse zugerechnet.

Gab es Hintermänner?
Die Ermittler erhoffen sich von den beiden Verdächtigen auch Hintergrundinformationen. Es wird vermutet, dass es weitere Komplizen gibt. Nicht zuletzt die Auseinandersetzung vom 7. März in Cacak zwischen Nikola B. und seinem mutmaßlichen Komplizen Stanko R. deutet darauf hin. Dabei soll es um die Aufteilung von Beute gegangen sein. Nach Angaben der serbischen Tageszeitung "Blic" dürfte Stanko R. eine Waffe gezückt haben, Nikola B. erlitt eine leichte Schussverletzung. Stanko R. wurde zwei Tage später in U-Haft genommen. Außerdem könnten die Überfälle Auftragstaten gewesen sein, was die Frage nach Hintermännern aufwirft.
 

Juwelier am Kohlmarkt in Wien überfallen BILDER

Eine Überwachungskamera filmte das Duo "in flagranti".

Die beiden gingen mit äußerster Brutalität vor.

Einer der beiden schaltete den Neffen des Geschäftsinhabers aus. Er zwang ihn den Tresor zu öffnen.

Der Komplize räumte die zuvor eingeschlagenenen Vitrinen aus.

Dem Opfer gelang es, den Alarmknop zu drücken.

Bei dem Coup soll ein dritter Täter beteiligt gewesen sein.

Die Höhe der Beute war vorerst nicht bekannt.

Der Überfall auf den prominenten Juwelier Kornmesser am Graben in der Wiener Innenstadt, zu dessen Geschäftseröffnung im Mai 2010 Hollywood-Star Eva Longoria eingeflogen worden war, schockt ganz Wien.

Der Coup ereignete sich um 11.48 Uhr.

Das Opfer erlitt - aus zunächst nicht bekannten Gründen - eine leichte Verletzung am Kopf, musste sich aber wegen eines Schocks ins Krankenhaus begeben.

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