Im Fall des ermordeten Ukrainers (21), der in einem ausgebrannten Mercedes in der Donaustadt aufgefunden wurde, hat sich offenbar eine heiße Spur ergeben. Die Beobachtungen eines Hotelgastes dürften zum ursprünglichen Tatort - der Tiefgarage unter einem Luxus-Hotel in der City - geführt haben.
Wien. Es geht um den schrecklichen Fund einer völlig verkohlten Leiche am Rücksitz eines hochpreisigen, abgefackelten Mercedes, den alarmierte Polizisten in der Nacht auf Mittwoch zu einem Brand eines Autos am Marlen-Haushofer-Weg unter der Ostbahn-Trasse in der Donaustadt machten. Ein Anrainer hatte den Brand der schwarzen Limousine - ein Mercedes S 350D - in der Nähe einer Kleingartensiedlung kurz nach Mitternacht entdeckt.
Der Leichnam wurde mittlerweile, wie berichtet, obduziert, wobei der Gutachter zu dem Schluss kam, dass der Tote einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist. Hinweise deuten auf die Anwendung stumpfer Gewalt hin, todesursächlich dürfte jedoch Erstickung oder ein Hitzeschock gewesen sein, sprich: Das Opfer war fast zu Tode geprügelt bzw. erschlagen und dann in den Mercedes gelegt worden, um ihn dort durch ein gelegtes Feuer endgültig zu töten und damit die Spuren eines Verbrechen zu vertuschen.
Prügelei unter Männern und große Blutlache
Mitten in die ersten Ermittlungen ereilte die Kripo dann die Nachricht von einem Vorfall, der sich Dienstagabend in den Stunden vor der Auffindung des 21-Jährigen Ukrainers (und Fahrzeughalters des abgebrannten Mercedes) in der Tiefgarage unter dem Sofitel im Bereich der Unteren Donaustraße und der Praterstraße gleich vis-à-vis vom Schwedenplatz abgespielt haben soll.
Wie oe24 erfuhr, war ein Hotelgast Zeuge einer Schlägerei unter mehreren Männern bei einem geparkten schwarzen Mercedes geworden, wobei ein Beteiligter besonders viele Schläge einstecken musste. Entsetzt rannte der Zeuge in die Lobby des Luxus-Hotels und schlug Alarm. Als die Polizei vor Ort eintraf, waren die Männer und das genannte Fahrzeug allerdings schon weg, bei den Parkplätzen soll allerdings eine große Blutlache zurückgeblieben sein.
Über interne Vernetzungen erfuhren die Mordermittler von der Schlägerei in der Tiefgarage, wurden hellhörig und fuhren sofort in die Leopoldstadt, zu der Adresse, bei der es sich um den ursprünglichen Tatort handeln dürfte.
In der Garage in der City wurden alle Spuren gesichert, die Auswertung - auch der Aufnahmen sichergestellter Überwachungskameras - ist am Laufen. Möglicherweise waren die Killer sogar in dem Hotel eingecheckt?