Noch gibt es Hoffnung, dass eine integrierte Familie doch nicht abgeschoben wird.
Auch wenn es nur ein Aufschub sein sollte, für Arpine P., ihren Mann Azat und Söhnchen Anri (3)ist es ein Geschenk des Himmels. Die kleine Familie aus Sulzberg im Bregenzer Wald wird nach ÖSTERREICH-Informationen zumindest über Weihnachten im Land bleiben dürfen. Die im sechsten Monat schwangere Frau kann nicht abgeschoben werden, weil laut Ärzten eine Frühgeburt droht.
Die dramatische Situation setzte ein, als die Familie Ende Oktober um 5 Uhr früh von zwölf Polizisten zur Abschiebung aus ihrer Wohnung geholt werden sollte. Vor Aufregung kollabierte Arpine P., musste ins Spital eingeliefert werden. Dort geschah, was bis heute niemand fassen kann. Während die Mutter behandelt wurde, führten Polizisten ihren Mann und den kleinen Sohn ab. Der Vater und sein Bub wurden ins Polizeianhaltezentrum nach Wien gebracht und somit von Ehefrau bzw. Mutter getrennt. „Die beiden waren transportfähig“, lautete die lapidare Begründung der Behörden.
Innenministerium korrigierte das Vorgehen
Ein Aufschrei ging durchs Land, niemand verstand, warum Mutter und Kind getrennt wurden. Und warum die Familie abgeholt wurde, obwohl ihre Frist zur freiwilligen Ausreise noch gar nicht abgelaufen war. „Rechtswidrigkeit“ ortete der Anwalt der christlichen armenischen Familie, die sich seit fünf Jahren im Kirchenchor und in der örtlichen Liturgiegruppe engagiert.
Das Schicksal der Familie brachte sogar Bundeskanzler Sebastian Kurz auf die Palme. Er nannte die Vorgehensweise „unfassbar“. Das Innenministerium hat zumindest einen Fehler ausgebügelt. Die getrennte Abschiebung wurde gestoppt, Mutter, Vater und Kind zusammengeführt.