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"Will furzen, wo immer ich will"

"Furzer" meldet sich bei oe24: "Ich zahle 500-€-Strafe definitiv nicht"

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Wirbel um eine Strafverfügung der Wiener Polizei: Weil er vor Beamten furzte, wurde einem 22-Jährigen eine 500-Euro-Strafe aufgebrummt. Bei oe24 eklärt der "Furzer", dass er Einspruch einlegen wolle.

Wien. "Mit großer Verwunderung durfte ich gerade eben, als ich von der Arbeit nachhause kam, in diversen Zeitungen davon lesen, dass die Anzeige der LPD Josefstadt gegen meine Person vom 08.06.2020 über 500 (!) Euro, in deren Anzeigetext steht "Sie haben den öffentlichen Anstand verletzt, indem Sie vor Polizeibeamten laut einen Darmwind haben entweichen lassen.", bereits die Öffentlichkeit erreicht hat.", schrieb der 22-jährige Student Mitja M. an die oe24-Redaktion. Im nachfolgenden oe24-Gespräch schilderte Mitja M. die Umstände genauer: laut ihm hätte ein zuvor gegessener "Bohnensterz" seiner Großmutter für die "biologische Reaktion" gesorgt. 
 
© oe24
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"Dachte nicht, dass es im Jahr 2020 ein Problem ist, einen 'Schas' zu lassen"

 
"Ich werde den Bescheid in der Sache beeinspruchen und wollte mich heute bzw. morgen mit einer ausführlichen Rechtfertigung auseinandersetzen, da ich der Meinung bin, dass ein solches "Vergehen" nicht nur keine 500 Euro Strafe wert sein darf, sondern vielmehr nicht strafbar sein dürfte, da ich auch nicht vorsätzlich diesen besagten "Darmwind" aus mir entließ - insofern das denn überhaupt möglich ist - sondern schlicht aufgrund von Verdauungsproblemen dies unabsichtlich und unüberlegt geschah, nicht zuletzt deshalb, da ich im Jahre 2020 nicht der Meinung war, dass es ein solches Problem sein könnte, "einen Schas zu lassen". Dabei befand ich mich in einer Entfernung von mehreren Metern von den Polizeibeamten entfernt auf einer Parkbank, während diese mit der Kontrolle der Ausweise beschäftigt waren.", schrieb der 22-Jährige.
 
"Nun musste ich auf Twitter im offiziellen Account der Polizei lesen, dass diese dahingehend Unwahrheiten verbreitet: weder habe ich mich "provokant und unkooperativ" verhalten - im Gegenteil war ich der erste der kontrollierten Personen, die ihren Ausweis (ohne im speziellen dazu aufgefordert worden zu sein!) abgab; genausowenig blickte ich die Polizeibeamten während ich meinen "Darmwind" entließ an oder tat dies mit voller Absicht.", erklärte Mitja M.
 

"Will furzen, wo immer ich will"

Deshalb melde ich mich bei Ihnen, da ich diese Unwahrheiten nicht als solche stehen lassen möchte und der Meinung bin, dass ich furzen können soll wo immer ich will, wenn ich muss, und dafür - genausowenig wie jedeR andere Steuerzahler/in - keine 500 Euro zahlen müssen sollte.
 

Polizei erklärt: So kam es zur 500-Euro-Furz-Strafe

Wie oe24 berichtete, muss ein Wiener nun 500 Euro Strafe zahlen, weil er Polizisten anfurzte. Der Vorfall ereignete sich bereits am 5. Juni am Bennoplatz in Wien-Josefstadt. Die Polizei bestätigte den Bericht und sprach auf dem Kurznachrichtendienst "Twitter" von "voller Absicht".
 
Die Polizei verteidigte auf "Twitter" ihr Vorgehen: "Natürlich wird niemand angezeigt, wenn einmal versehentlich 'einer auskommt'. Der Angezeigte verhielt sich jedoch während der gesamten vorangegangenen Amtshandlung bereits provokant und unkooperativ. Er erhob sich leicht von der Parkbank, blickte die Beamten an und ließ offenbar in voller Absicht einen massiven Darmwind in unmittelbarer Nähe der Beamten ab." Und das ging dann zu weit. "Und anfurzen lassen sich die Kollegen dann doch eher ungern."
 
Der Wiener fasste daraufhin eine Strafe wegen "Anstandsverletzung und Lärmerregung" aus. "Sie haben den öffentlichen Anstand verletzt, indem Sie vor Polizeibeamten laut einen Darmwind haben entweichen lassen", heißt es in der Strafverfügung. 
 
 
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