Die Serie reißt einfach nicht, die "Plofkraker" sind offenbar trotz hochkarätiger SOKO, die hinter ihnen her ist, nicht zu stoppen.: Schon wieder wurde ein Bankomat gesprengt, heuer schon der 23. und erneut in Wien. Die Täter flohen Motorollern oder E-Mopeds.

Wien. Die Bankomat-Sprenger schlugen schon wieder zu: In der Nacht auf Sonntag kam es in einer Supermarktfiliale in der Anton-Sattler-Gasse mitten in einer Gemeindebau-Siedlung in der Donaustadt zum bereits 23. Coup in diesem Jahr. Um 3.45 Uhr morgens ging der Notruf bei der Landesleitzentrale der Polizei ein – unmittelbar nach dem Vorfall. Dabei waren die "Plofkraker" (auf Deutsch: Knall-Knacker, ausnahmslos jungen Holländer marokkanischer Abstammung) diesmal relativ spät dran, bei den zwei Coups davor flogen die Geldausgabemaschinen um 2.45 bzw. um 3.15 Uhr in die Luft.
- Um 2:54 Uhr in der Nacht: Bankomat gesprengt – nichts erbeutet
- Um 2.45 Uhr: Wieder Bankomat in Wien gesprengt
Die Einsatzkräfte trafen kurz vor 4 Uhr am Tatort ein und fanden im Foyer des Supermarkts einen schwer beschädigten Bankomaten vor. Ob die Angreifer diesmal die Geldkassetten knacken konnten oder wie beim letzten Mal mit Null Beute das Weite suchen mussten, ist noch unklar. Die Zerstörung am Geschäft und damit der Sachschaden scheint - wie die Bilder zeigen - jedenfalls wieder enorm.
Ersten Ermittlungen zufolge hatten sich zwei bislang unbekannte Männer gewaltsam Zutritt zu dem Gebäude verschafft, indem sie die Glasschiebetür aufbrachen. Im Anschluss brachten sie einen Sprengsatz am Bankomaten an und zündeten ihn. Wie oe24 berichtete, decken sich die Sprenger im grenznahen Tschechien mit Böllern ein, holen sich das Schwarzpulver heraus, das sie dann mit selbstgebauten Mini-Bomben zur Detonation bringen.


Nach der Explosion flüchteten die Täter – vermutlich auf einem Motorroller oder Moped – in Richtung Saikogasse, um danach auf ein anderes Fluchtfahrzeug umzusteigen. Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb bislang ohne Erfolg.
Das Landeskriminalamt Wien hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Die im Februar 2025 gegründete "SOKO Bankomat" im Bundeskriminalamt hat einen weiteren Fall zur Bearbeitung.