Der 88-Jährige dürfte seinen Mörder oder seine Mörderin gut gekannt haben.
Von seiner Einkaufs- und Kochhilfe wurde Dienstagabend der pensionierte Dolmetscher Dkfm. Dr. Julius U. in der Jheringgasse in Wien-Fünfhaus gefunden. Der Schlüssel zur Eingangstür des Pensionisten, der als sehr vorsichtig galt, war im Tresor vor der Wohnung – wer den Zahlencode kennt, kann sich den Schlüssel herausnehmen und die Tür aufsperren. So machte es jedenfalls die Haushaltshilfe, die daraufhin die Leiche des Seniors entdeckte.
Nach der polizeilichen Kommissionierung wurde Mord-Alarm gegeben: Todeszeitpunkt dürfte maximal 20-30 Stunden vor der Auffindung, also am Montag, gewesen sein. Laut Polizei soll der Mann erwürgt worden sein.
Der Umstand, dass die Wohnungstür versperrt und der Schlüssel im Safe war, spricht dafür, dass der 88-jährige top-fitte, sehr elegante Mann den Täter oder die Täterin hereingelassen hat oder so sehr vertraute, dass er ihm oder ihr den Code zum Schlüssel-Safe verriet.
Bisher wurden zwei Frauen (die Haushaltshilfe und eine Bekannte, mit der er sich Opern-Aufführungen ansah) einvernommen. Es soll aber noch eine weitere jüngere Frau geben, mit der der Senior zuletzt oft gesehen wurde. Ein Raub(-Mord) wird derzeit ausgeschlossen. Die Polizei weiß noch nicht, ob etwas fehlt. Die Ermittlungen laufen noch. (sia, kor)