Der Polizei ist es zu verdanken, dass ein Gewaltverbrechen an einem Ehepaar verhindert wurde.
Wien/OÖ. Im April 2019 wandte sich eine ungarische Prostituierte an die Polizei. Sie werde von ihrem Zuhälter zu einer Aufenthaltsehe gezwungen und vergewaltigt. Das löste Ermittlungen aus. Schon bald führte die Spur zum anerkannten Flüchtling S. (49) aus dem Gazastreifen, dem mutmaßlichen Zuhälter.
Aus der Haft. Bei den folgenden Observierungen fingen die Ermittler schließlich ein brisantes Telefonat ab. Der Palästinenser stand in Verbindung mit einem wegen mehrerer Drogendelikte in der Justizanstalt Stein inhaftierten Libanesen. In einem Gespräch zwischen den beiden Berufskriminellen war immer wieder von einer bevorstehenden Home Invasion die Rede. Die Opfer werden dabei in ihrem Haus überfallen und zur Herausgabe von Wertsachen gezwungen.
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Bande von der Cobra am Tatort überrascht
Der Libanese rekrutierte aus der Haft heraus zwei Familienmitglieder – alles abgelehnte Asylwerber, die illegal in Österreich leben –, einen Afghanen, einen Syrer und einen Austro-Türken (18 bis 50 Jahre) und empfahl den Palästinenser als Organisator der Home Invasion. Abgesehen hatte es die Bande auf ein gut situiertes Pensionistenpaar (er ein pensionierter Auto-Manager) aus dem Bezirk Steyr. Ums Haus der Eheleute legten sich mehrere Cobra-Beamte auf die Lauer. Am 31. Juli um 22.45 Uhr die Konfrontation: Ein Teil der Bande schlug eine Scheibe ein, der andere wartete in einem Fluchtauto. Plötzlich stürmten vermummte Cobra-Beamte aus ihren Verstecken und nahmen die völlig überraschten Täter fest. Sie sind nun in U-Haft.
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Delikte. Den einzelnen Bandenmitgliedern wurden weitere Straftaten zugerechnet. Darunter Menschenhandel, Einbruch, Erpressung mit heimlich aufgenommenen Sexvideos, Drogendeals oder Körperverletzung. Die Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen. L. Eckhardt