Albtraum: Sechsjährige muss warten, ob Spritzenstich Infektion verursache.
Mariahilf. Die Drogenhölle von Mariahilf ist offenbar völlig außer Kontrolle. ÖSTERREICH berichtete schon von Drogenspritzen, die in den Pflanztrögen eines Traditionsgasthauses lagen und vom täglichen Spießrutenlauf der Anrainer bei den Dealern in der U6-Gumpendorfer Straße. Das war noch harmlos, wie sich jetzt herausstellt.
Sechsjährige muss jetzt vor Infektionen zittern
Denn am Donnerstag bestätigte Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) einen wahrhaft irren Vorfall im Minna-Lachs-Park, den viele Volksschulen und Kindergärten für Outdoor-Ausflüge nützen: „Ein Mädchen aus einer Volksschule hat sich beim Spielen im Park an einer Drogenspritze gestochen.“ Das Mädchen (6) sei wahrscheinlich nicht gefährdet, weil die Spritze „deutliche Verwitterungsanzeichen“ trage und eine „Infektion kaum stattfinden“ könne, sagt Rumelhart.
FPÖ-Bezirkschef Leo Kohlbauer sieht das völlig anders: „Man muss sich einmal vorstellen, durch welche Hölle das Kind und die Eltern gehen, bis klar ist, ob wirklich keine Infektion vorliegt. Die Stadt muss endlich tätig werden und die Drogenberatung Jedmayer absiedeln.“
Bezirkschef fordert nun mehr Polizei in Mariahilf
Das löse die Probleme nicht, erklärt dagegen Rumelhart. Er sieht Kohlbauers FPÖ und deren Innenminister am Zug: „In der Polizeistation Stumpergasse machen derzeit nur 36 Beamte Dienst. Wir bräuchten am Drogenhotspot zwischen Westbahnhof und Gumpendorfer Straße mindestens doppelt so viele Polizisten.“
Monika Riha vom nahen Kiwi-Kindergarten in der Linienstraße hat jedenfalls reagiert: „Aus Sicherheitsgründen gehen wir bis auf Weiteres nicht mehr in diesen Park.“
Josef Galley