Die Geschworenen haben sich zur Beratung zurückgezogen.
Wien. Im Wiener Prozess gegen einen Unternehmer und zwei Bekannte, die ein Mordkomplott im Schilde geführt haben sollen, haben sich am Montagnachmittag die Geschworenen zur Beratung zurückgezogen. Dem 54-Jährigen wird vorgeworfen, den Mordauftrag aus gekränkter Familienehre an seine Freunde erteilt zu haben. Die beiden Mitangeklagten sollen die Anweisung wiederum an einen Killer weitergegeben haben.
Der Ex-Schwiegersohn hatte nämlich ein außereheliches Verhältnis ausgerechnet mit seiner Schwägerin, mit der er auch noch ein Kind gezeugt hatte. Das passte dem Immobilienunternehmer, der die Ehen seines blinden Sohnes und seiner blinden Tochter arrangiert hatte, überhaupt nicht und soll den Mord des ehemaligen Verwandten geplant haben.
Er setzte zunächst einen Geschäftspartner (29) und, weil sich dieser geweigert haben soll, dann einen Bekannten (44) auf den Mann an. Der 44-Jährige wollte die Tat ebenfalls nicht selbst ausführen und heuerte laut Anklage im Frühsommer 2018 daher in Serbien einen Killer an.
Am 20. November 2018 wird der Ex-Schwiegersohn tatsächlich in der Hippgasse in Ottakring mit einem länglichen Gegenstand attackiert und erleidet schwerste Kopfverletzungen, an denen er bis heute leidet. Wer ihn niedergeschlagen hat, ist unklar. Denn der serbische Auftragskiller stellte sich drei Wochen später bei der Polizei in Wien, gab aber an, die Tat nicht durchgeführt zu haben.