Das Althan Quartier und der neu gestaltete Julius Tandler Platz hauchen dem 9. Bezirk frisches Leben ein.
Wer dieser Tage den Althangrund im 9. Bezirk quert, merkt sofort: Hier ist Großes im Entstehen! Neben Büros, Gastronomie, Nahversorgung, Geschäften und Dienstleistern finden sich hier Wohnungen, ein Hotel und eine Parkgarage. Der Mix an Nutzungen auf der 130.000 Quadratmeter großen Brutto-Geschoßfläche sorgt für ein nachhaltiges Stadtteilzentrum im Sinne einer Stadt der kurzen Wege, wie es von offizieller Seite her heißt.
Althan Quartier
Der Althangrund misst 24 Hektar und grenzt an den Gürtel sowie an Döbling, im Osten reicht es teilweise bis zum Donaukanal. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten handelt es sich hier um ein bereits bestens erschlossenes innerstädtisches Areal, die technische und soziale Infrastruktur ist großteils vorhanden. Es beinhaltet die Schienen-Infrastruktur des Franz-Josefs-Bahnhofs samt Überbauungen oberhalb der durchgehenden Stahlbeton-Tragkonstruktion. Dazu zählen der Kopfbau am Julius-Tandler-Platz, das zum Teil bereits umgenutzte Universitätszentrum Althangrund sowie das Bundesamtsgebäude am Josef-Holaubek-Platz.
Francis, Joseph und Sophie heißen die drei neuesten Bewohner im Althan Quartier. Dabei handelt es sich um drei top-moderne Gebäude, wobei Francis das Herzstück des Althan Quartiers bildet - acht Bürogeschoße und 40.000 Quadratmeter Nutzfläche bieten "zentrale, moderne Büroflächen in Citynähe mit besonderem Flair". Zur Seite stehen ihm die neuen Wohnhausanlagen Joseph und Sophie mit rund 250 Appartements - zwei vielfältige Mikrokosmen, die den Komfort und die Lebensqualität ihrer Bewohner in den Mittelpunkt stellen. Der Gebäudekomplex beinhaltet darüber hinaus ein Hotel und eine Garage.
Julius-Tandler-Platz
Bis Ende August wird am Julius-Tandler-Platz eine Projektfläche von 8.000 Quadratmetern entsiegelt und anschließend mit Pflastersteinen belegt. Neben die bereits vorhandenen Bäume werden im Herbst 46 neue gepflanzt, darunter fünf großkronige XXL-Bäume. Sessel, Bänke, Baldachine, Wasserspiele und Trinkbrunnen werden die Aufenthaltsqualität verbessern. Das Ausmaß der Grünflächen wird von 21 Quadratmeter auf 2.140 Quadratmeter verhundertfacht.
Bereits eröffnet wurde der Franz-Josefs-Bahnhof nach aufwendiger Modernisierung. In die Gleis- und Eingangshalle wurden fast 4.000 Quadratmeter Glas- und Deckenverkleidung und fast 5.000 Quadratmeter Natursteinbelag gelegt. Für eine bessere Erreichbarkeit der Gleishalle haben die ÖBB zwei neue Zugänge zur Nordbergstraße und zur Althanstraße errichtet. Der Franz-Josefs-Bahnhof ist mit der täglichen Frequenz von über 8.000 Fahrgästen ein wichtiger innerstädtischer Verkehrsknotenpunkt.
Radweg-Ausbau
Nachdem 2024 der 1-Richtungsradweg stadteinwärts in der Fuchsthallergasse fertiggestellt wurde, erfolgt heuer der baulich getrennte 2-Richtungsradweg auf der Alserbachstraße. Direkt anschließend entsteht eine neue Fahrradachse über die Spittelauer Lände, Tepserngasse und Nordbergstraße zwischen der Friedensbrücke und Spittelau.
"Ich freue mich riesig, dass sich Radfahrer*innen künftig sicher und bequem vom Gürtel bis zum Donaukanal bewegen können. Am neuen Bezirkszentrum Julius-Tandler-Platz wird ebenfalls ab sofort für mehr Schatten, neue Sitzbänke, entsiegelte Flächen und coole Wasservorhänge gearbeitet. Alle Arbeiten sollen bis Ende des Jahres fertiggestellt sein", so Saya Ahmad, Bezirksvorsteherin Alsergrund (SPÖ).
Drei Fragen an die Bezirksvorstehung
oe24: Wann wird das Gesamtprojekt fertiggestellt sein?
Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Christian Sapetschnig: Bis Ende 2025 wird der Julius-Tandler-Platz ein lebenswertes Grätzlzentrum für alle! Auf rund 8.000 Quadratmetern entsteht ein "Ort des Miteinanders". Das Projekt basiert auf einer breiten Bürger*innenbeteiligung mit über 1.000 ausgefüllten Fragebögen und mehr als 3.500 eingebrachten Ideen – viele dieser Vorschläge spiegeln sich direkt in der Planung wider.
oe24: Worauf darf man sich freuen?
Sapetschnig: Besonders wichtig war uns dabei die ökologische und soziale Aufwertung des Platzes: Neue Grünflächen erweitern die bisherige Fläche von 21 auf 2.140 Quadratmeter und bieten künftig mehr Raum zum Verweilen. Insgesamt 46 neue Bäume – darunter großkronige XL-Bäume – sorgen gemeinsam mit kühlenden Wasserelementen, schattenspendenden Baldachinen und sogenannten Schwammstadtkörpern für ein angenehmes Mikroklima. Auch die angrenzende Nordbergstraße wird in die Umgestaltung einbezogen, um die Aufenthaltsqualität rund um den Platz nachhaltig zu erhöhen.
Parallel dazu verbessern wir auch die Radinfrastruktur im 9. Bezirk! Bereits 2024 wurde in der Fuchsthallergasse stadteinwärts ein baulich getrennter Radweg errichtet. Jetzt schließen wir nun die letzte Lücke bis zum Donaukanal. Damit entsteht eine moderne und sichere Radverbindung quer durch den Alsergrund – vom Gürtel bis zur Friedensbrücke.
oe24: Wie steht es um die Finanzierung?Sapetschnig: Die Finanzierung der umfassenden Umgestaltung des Julius-Tandler-Platzes – inklusive der Errichtung eines Radwegs – beläuft sich auf rund 6,5 Millionen Euro."Gemeinsam mit den Bewohner*innen schaffen wir am Julius-Tandler-Platz einen offenen und sicheren Ort für alle. Danke an alle, die sich engagiert haben – gemeinsam gestalten wir den Alsergrund klimafit und innovativ!", so Sapetschnig abschließend.