Beide Lenker im Visier

Polizei-Crash: Noch viele Fragen offen

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Die Ermittler haben noch et­liche Fragen zu klären, möglicherweise sind dann auch noch Gutachten notwendig.

Nicht zuletzt aufgrund von Zeugenaussagen – etwa von der Austro-Türkin Sevgili Ö., die mit ihrem Auto noch rechtzeitig anhalten konnte – kann davon ausgegangen werden, dass der Fahrer (21) des ­Polizeiwagens Blaulicht und Folgetonhorn eingeschaltet hatte, als er die drei Fahrbahnen querte, um über einen Radweg stadteinwärts zur Favoritenstraße zu kommen.

Der Crash passierte auf dem letzten Fahrstreifen, wo ein schwarzer Jaguar eines 49-Jährigen nicht mehr rechtzeitig bremsen konnte, weil er den Einsatz nicht mitbekam. War er abgelenkt durch laute Musik oder durchs Handy, dass er einfach weiterfuhr und den Einsatzwagen abschoss?

Die Ukrainerin Viktoriia Z. wartete als Fußgängerin bei einer Ampel, als sie von einem der beiden Fahrzeuge – von welchem, steht noch nicht fest – tödlich getroffen wurde. Die Sprachstudentin, die als Deutschlehrerin bei einer ­Beratungs- und Trainingsfirma arbeitete, hatte kein Chance, noch auszuweichen.

Die Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung erstrecken sich natürlich auch auf den jungen Polizisten hinter dem Steuer, der möglicher­weise mindestens einmal beim Übersetzen anhalten hätte müssen, um sich zu vergewissern, niemanden zu gefährden. Außerdem stellt sich die Frage, ob die Fahrt zu einer Rauferei in der Senefeldergasse tatsächlich solche Eile gebot. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.

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