Sommer-Bauverbote wegen des EU-Vorsitzes lösen jetzt täglich Mega-Stauchaos aus.
Wer sich derzeit mit dem Auto in die Wiener Innenstadt wagt, muss mit einem Zeitverlust von etwa einer Stunde rechnen, die Staubildung ist heftig“, erklärt ÖAMTC-Sprecher Gilles Dittrich im Gespräch mit ÖSTERREICH. „Wir verzeichnen täglich massive Staus. Ich kann den Zorn der Autofahrer nachvollziehen, doch wegen des EU-Ratsvorsitzes müssen alle Gleisarbeiten vor dem Sommer stattfinden“, so Dittrich auf die Frage, warum ausgerechnet während einer normalen Arbeitswoche der Ring im Mai statt während der Sommerferien gesperrt wird. Österreich übernimmt ab 1. Juli für sechs Monate den EU-Vorsitz und um Staatsgästen freie Fahrt zu ermöglichen, gilt auf allen wichtigen Routen Aufgrabungssperre.
Kollaps
So werden noch bis 22. Mai rund 1.000 Meter Gleise am Ring getauscht und die Sperren sorgen für Chaos in der ganzen Stadt.
Vor allem auf der Ausweichroute über die „2er-Linie“ geht zu den Stoßzeiten gar nichts mehr. „Die Staus sind Ergebnis der konzeptlosen und unkoordinierten Vorgangsweise der Stadt Wien. Das ist reinstes Flickwerk, zudem haben die Verantwortlichen vergessen, sinnvolle Ausweichrouten zu planen“, kritisiert ÖVP-Verkehrssprecher Klubobmann Manfred Juraczka.
„Die rot-grüne Stadtregierung hat immer eine Ausrede parat, warum sie für das oft biblische Stauchaos auf unseren Straßen nix dafürkann. Diesmal ist es halt der EU-Vorsitz“, klagt FP-Verkehrssprecher Toni Mahdalik. Fakt ist: Noch eine Woche sollte man sich von der City mit dem Auto am besten fernhalten.
Warum man die Baustelle nicht aufteilte und die Gleise etappenweise und ohne Sperren tauscht, bleibt das Geheimnis der Wiener Linien.