Psychiaterin Iris Zachenhofer will Schamanismus bei ihren Patienten einsetzen.
Penzing. Nach dem Energiering ums Krankenhaus Nord hat das dem Wiener Gesundheitswesen – zumal mitten in der Pandemie – gerade noch gefehlt.
Mit Andrea Kalff, ausgebildete koreanische Schamanin, schrieb die Neurochirurgin und Psychiaterin Iris Zachenhofer das Buch Die Schamanen-Therapie.
Sündteure Studie. So weit, so esoterisch. Doch Zachenhofer will ihre Thesen jetzt auf Kosten des Steuerzahlers an Österreichs größter Psychiatrie an der Klinik Penzing, vulgo Baumgartner Höhe, an echten Patientinnen und Patienten ausprobieren. Sie will eine – erfahrungsgemäß in die Hunderttausende Euro Kosten gehende – Studie zum Thema Schamanismus in der Suchttherapie starten. „Vielfach wird der Schamanismus belächelt, andererseits steht dahinter eine Jahrtausende alte Heilungstradition. Wir wollen uns nun auf wissenschaftlicher Basis ansehen, welche Synergie-Effekte hier möglich sind“, wird sie in der Aussendung des Buchverlags zitiert.
Gesundheitsverbund glaubt an Schamanen
Nach einer Schrecksekunde ungläubigen Staunens fragte ÖSTERREICH nach – und staunte noch mehr: Der Gesundheitsverbund glaubt offenbar an die Kraft der Schamanin. Es hieß: „Es wurde ein Projekt bei der Ethikkommission eingereicht, um es offiziell genehmigen zu lassen. Bei der Behandlung von Suchtkranken hilft die alleinige konventionelle Medizin oft nicht im gewünschten Maß. Es hat sich gezeigt, dass die Schamanen-Therapie als Wellnessbehandlung bzw. unterstützende Therapie bei Suchtkranken eingesetzt werden kann, die außerhalb der medizinischen Behandlung seelische Unterstützung suchen.“
Jetzt Maulkorb für die Schamanen-Medizinerin
Seltsam, dass Psychiaterin Zachenhofer dann ein vereinbartes Interview absagen musste: Sprechverbot, ein Maulkorb von der Klinik-Leitung...