Die vier Monate alte Mya ist nach wie vor Intensivpatientin – und das nicht erst seit dem mutmaßlichen Schütteltrauma.
Wien. Das Kind zweier Österreicher mit philippinischen Wurzeln kam schon als Frühchen zur Welt, hat eine Blutzellenerkrankung und lebte mit einem Herzfrequenzmesser – der übrigens am 29. Juli Alarm schlug, worauf die Familie mit dem Kleinkind ins Spital fuhr. Dort wurde dann erstmals von den behandelnden Ärzten der Verdacht geäußert, dass hier ein Schütteltrauma vorliegt, was von einem Schnellgutachter dann auch so gesehen wurde. Das Verletzungsmuster sei anders nicht erklärbar.
Baby bei Einlieferung ins AKH coronapositiv
„Liebevolle Mutter“. Die 28-jährige Mutter soll in den ersten Polizeieinvernahmen auch noch gestanden haben, die kleine Tochter geschüttelt zu haben, weil diese nicht aufhören wollte zu schreien – eine Aussage, die sie jetzt, von der kämpferischen Anwältin Astrid Wagner vertreten, relativiert bzw. zurückzieht. „In diesem Fall ist noch so viel unklar. Aber eines ist sicher: Sie ist eine liebevolle Mutter, die ganze Familie steht zu ihr, sie wollte ihrer Kleinen nichts antun!“ Und das angebliche Geständnis sei ein Missverständnis gewesen – oder ein Akt der Verzweiflung: „Sie hat nach irgendeiner Erklärung gesucht und sich selbst beschuldigt.“
»Die Vorerkrankungen genau untersuchen«
Mordverdacht. Die kleine Mya geschüttelt zu haben, kann sie nicht abstreiten – wohl aber, dass sie es absichtlich tat, wie die Ankläger ihr unterstellen und weshalb Stephanie A. jetzt auch in U-Haft sitzt: Die Staatsanwaltschaft geht nämlich von einem bedingten Tötungsvorsatz aus. Demnach wird der Mutter vorgeworfen, es zumindest ernstlich für möglich gehalten und sich damit abgefunden zu haben, dass durch das Schütteln der Tod des Babys eintreten kann.
Astrid Wagner fordert jetzt weitere vertiefende Gutachten, ob nicht vielmehr die Vorerkrankungen bzw. auch Corona maßgeblich am schlechten Zustand des Säuglings schuld seien.