Die Wiener Polizei sprengte den kriminellen Kern der weitläufigen „Goldenberg-Gang“.
Monatelang trieb die „Goldenberg-Gang“ in Wien ihr Unwesen. Von Parks und Plätzen in Wien-Favoriten aus ging sie auf Tour.
Die Fäden zog laut Polizei der Tschetschene Magamed M. (20) alias Max Goldenberg: „Er hat Mitglieder um sich geschart und zahlreiche Straftaten in Auftrag gegeben“, sagt Oberstleutnant Robert Klug. Mal wurden Handys geklaut, mal Geld erpresst. Dann begannen sie, Supermärkte auszurauben. „Das Vorgehen war brutal: Sie verwendeten Gaspistolen, bedrohten Kassiererinnen, gaben auch Schüsse ab“, erzählt Klug weiter.
Wer aufsteigen wollte, musste sich prügeln
Seit Jahresbeginn konnte die Wiener Polizei in mehreren Schritten den kriminellen Kern der Gruppe ausheben sowie eine weitere mit „Goldenberg“ eng vernetzte Gang. 20 mutmaßliche Täter sitzen in U-Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Polizei erlangte dabei einen tiefen Einblick in die Gruppenhierarchie. Unter Magamed M., der große Teile der Beute einkassierte, formierte sich ein innerer Zirkel. Wer dorthin aufsteigen wollte, musste beinharte Prüfungen überstehen: Die Burschen prügelten sich entweder gegenseitig oder mussten Straftaten begehen.
Während die Gang-Chefs nun in Haft sitzen, brüsten sich immer noch Dutzende Jugendliche im Netz als „Goldenberger“. Die Behörden können die Gruppe nicht verbieten, sie wird aber weiter beobachtet. Das Problem sei „vorerst gelöst“, sagt Klug zu ÖSTERREICH.
Doch klar ist: Goldenberg ist nicht die einzige Jugend-Gang in Wien.