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Evakuierung

Wieder Bombendrohung an Wiener Schule

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Nachdem am Mittwoch gleich in sieben Wiener Schulen Bombendrohungen eingegangen sind, musste Donnerstagfrüh erneut eine Schule in der Bundeshauptstadt evakuiert werden. 

Wien. Die Aufregung hat kein Ende: Wie berichtet, gingen in mehreren Wiener Lehranstalten (von einer Integrativen Volksschule bis hin zu Berufschulen)  am Mittwoch Bombendrohungen ein - gezeichnet von einer angeblichen islamistischen "Terrorgruppe Corleone". 

Die Berufsschule in der Mollardgasse im 6. Bezirk hat wohl auch am Mittwoch bereits dasselbe Drohschreiben erhalten, das  allerdings erst am Donnerstag im Mailpostfach der Direktion gesehen wurde. Das Gebäude an der Wienzeile wurde deshalb erst  Donnerstagfrüh evakuiert. "Es wurde Feueralarm ausgelöst und die Schule geräumt", sagt Polizeisprecher Markus Dittrich. Gegen 11 Uhr durften die jugendlichen Schüler zurück in ihre Klassenzimmer und Lehrwerkstätten.

Bombendrohung Mollardgasse
© Viyana Manset Haber
× Bombendrohung Mollardgasse

 

"Die Schüler sind informiert und werden nach draußen gebracht. Die Durchsuchung fand dann unter Federführung sprengstoffkundiger Organe und Polizeidiensthunde statt", sagte der Polizeisprecher. Am Mittwoch waren in sieben weiteren Wiener Schulen in vier Bezirken im Westen der Bundeshauptstadt Bombendrohungen eingegangen. Alle Gebäude wurden durchkämmt, Sprengkörper wurden keine entdeckt.

Bombendrohung Mollardgasse

Polizei vor der Berufsschule in der Mollardgasse.

© Viyana Manset Haber
× Bombendrohung Mollardgasse

 

"Ihr werdet sterben, ungläubige Kafirs" 

Dass derartige Bombendrohungen rechtliche Konsequenzen mit sich bringen, hat sich zuletzt in Kärnten gezeigt. Dort hatte es im Frühjahr eine ganze Reihe an Bombendrohungen an Kärntner Schulen gegeben, meist wurden die Drohbotschaften in WC-Anlagen hinterlassen. Befeuert wurden die Taten wohl durch die Verbreitung durch reichweitenstarke Social-Media-Seiten. Während die Ermittlungen an manchen Schulen wegen der großen Zahl der Verdächtigen ohne Ergebnis blieben, wurden andererseits einige Schülerinnen und Schüler als Täter ausgeforscht. Sie hatten bisher vor allem wegen ihres jungen Alters Diversionen erhalten und mussten etwa gemeinnützige Arbeit leisten.

Ende Oktober wurden dann am Landesgericht Klagenfurt zwei 21-jährige Männer zu bedingten Haftstrafen verurteilt. Sie hatten in einer Berufsschule im März ihre Drohbotschaft mit Bleistift auf eine WC-Tür geschrieben, woraufhin die Schule geräumt und durchsucht wurde. Bei der Tat hatte es sich ganz klar um eine gefährliche Drohung gegen mehr als 100 Personen - Schülerinnen, Schüler und Lehrpersonal - gehandelt, worauf bis zu drei Jahre Haft stehen, stellte der Richter beim Prozess klar. Es habe damals mehrere Bombendrohungen an Kärntner Schulen gegeben, und da sei die Idee entstanden, auch so etwas an der eigenen Schule zu machen, lauteten noch die eindeutigsten Angaben der beiden auf die Frage des Richters, warum sie die Tat begangen haben. Man habe auch völlig unterschätzt, welche Konsequenzen das haben könne. Die beiden Männer erhielten sechs Monate beziehungsweise vier Monate plus eine Geldstrafe. Außerdem müssen beide noch für die Kosten des Polizeieinsatzes aufkommen.

Überdies ermittelt der Verfassungsschutz, da in dem bzw. den aktuellen Drohschreiben mit einer islamistischen Säuberung gedroht wurde. Wörtlich heißt es:  "Ihr werdet sterben, ungläubige Kafirs." 

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