Stilles Gedenken

Zahlreiche Angebote für Trauernde zu Allerheiligen in Wien

Allerheiligen ist für viele in Wien mehr als ein Feiertag. In der ganzen Stadt öffnen Orte ihre Türen, an denen Erinnerung einen Platz findet. Wer trauert, findet Begleitung, Gemeinschaft und Zeichen des Mitgefühls. 

In Wien bereiten sich viele Menschen auf Tage des Gedenkens vor. Allerheiligen und Allerseelen stehen bevor und mit ihnen eine besondere Zeit für alle, die einen geliebten Menschen verloren haben. An zahlreichen Orten der Stadt entsteht Raum für Trauer, Trost und leise Begegnungen.

Allerheiligenmärkte öffnen

Vor zwanzig Friedhöfen in ganz Wien stehen insgesamt 179 Marktstände bereit. Dort können Besucher Kränze, Buketts, Kerzen, Blumenerde und Geräte zur Grabpflege erwerben. „Allerheiligen hat in Wien eine lange Tradition und ist noch immer mit einem Grabbesuch eng verbunden“, so Marktamtsdirektor Andreas Kutheil. Die Märkte öffnen täglich zwischen 7 und 18 Uhr und bieten alles für eine würdevolle Gestaltung der Gräber.

Räume für Gefühle und Gedanken 

Die Erzdiözese Wien unterstützt Trauernde mit besonderen Angeboten. In der Innenstadt stehen gestaltete Trauerräume zur Verfügung. Die Romanische Kapelle des Schottenstifts lädt vom 31. Oktober bis 3. November zur Auseinandersetzung mit Klage, Trost und Versöhnung ein. 

Auch gemeinsamer Austausch ist möglich. Die Kontaktstelle Trauer der PfarrCaritas organisiert eine zwölf Kilometer lange Wanderung im Nationalpark Donauauen am 8. November. Am 21. November folgt ein Spaziergang am Zentralfriedhof mit anschließender Einkehr im Kaffeehaus. Beide Angebote erfordern eine Anmeldung. Zudem finden regelmäßig offene Trauercafés statt, unter anderem am Stephansplatz und in Einrichtungen der Caritas Socialis.

Gottesdienst im Stephansdom mit Erzbischof Grünwidl   

Der kürzlich von Papst Leo XIV. ernannte Wiener Erzbischof Josef Grünwidl steht am kommenden Samstag in der Domkirche St. Stephan der Eucharistie zum Hochfest Allerheiligen vor. Der feierliche Gottesdienst beginnt um 10:15 Uhr und wird live über radio klassik Stephansdom übertragen. Josef Grünwidl wird dabei von Dompropst Ernst Pucher, Domkustos Michael Landau und Dompfarrer Toni Faber assistiert.

Wiener Linien verdichten Intervalle 

Damit alle Trauernden ihre Verstorbenen zu Allerheiligen besuchen können, verstärken die Wiener Linien ihr Angebot. Zahlreiche Linien fahren in dichteren Intervallen direkt zu den Friedhöfen der Stadt.

  •  Zentralfriedhof: Die Straßenbahnlinien 11 und 71 bringen die Fahrgäste dichter getaktet direkt zum Zentralfriedhof. Die Linie 11 fährt bereits ab ca. 7 Uhr
  •  Friedhöfe Nußdorf, Heiligenstadt und Sievering: Die Busse der Linien 38B und 39B sind ausschließlich am 1. November im Einsatz – von ca. 8 bis 17 Uhr.
  •  Neustifter Friedhof: Der 41A fährt an Allerheiligen in kürzeren Intervallen.
  • Ottakringer Friedhof: Die Buslinien 46A und 46B werden ebenfalls verdichtet geführt.
  • Baumgartner Friedhof: Der 47A bringt Besucher in dichteren Intervallen ans Ziel.
  • Südwestfriedhof: Der 63A ist bereits ab 06:30 Uhr im 10-Minuten-Intervall unterwegs.

Wien zeigt sich in diesen Tagen von einer stillen Seite. Die Stadt bietet Raum für Erinnerung und schafft Möglichkeiten, Trauer gemeinsam zu tragen. Allerheiligen wird so zu einem Zeichen der Verbundenheit über den Tod hinaus.

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