Salzburg

Zustand des Pflegers nach Messerattacke stabil

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Nach der Messerattacke in der Christian-Doppler-Klinik in Salzburg, bei der ein 54-jähriger Krankenpfleger in der Nacht auf Sonntag von einem rabiaten Rumänen niedergestochen worden war, ist der Zustand des Opfers stabil.

Der 54-jährige Spitalsmitarbeiter aus St. Johann im Pongau hatte eine ganze Reihe von Messerstichen erlitten. Es wurden das Herz, die linke Brust, der Bauchbereich, die Leber, eine Schulter und das Gesicht verletzt, sagte Kliniken-Sprecherin Mick Weinberger. Entgegen ersten Angaben musste der Pfleger aber doch nicht in künstlichen Tiefschlaf versetzt werden. Der 54-Jährige befand sich weiterhin auf der Intensivstation, wann er diese verlassen kann, stand vorerst nicht fest, so Weinberger.

Auch eine 43-jährige Krankenschwester war von dem Rumänen attackiert worden. Die Frau erhole sich zu Hause von den dramatischen Ereignissen.

Entscheidung des Amtsarztes
Die Vorwürfe des Klinik-Primars Christoph Stuppäck, die Polizei mache es sich bei der Einlieferung nicht psychisch Kranker zu leicht, wies der Salzburger Polizeidirektor Gottfried Mayr Vorwürfe zurück. Es gebe in allen Fällen eine amtsärztliche Untersuchung. Wenn der Amtsarzt feststelle, dass jemand psychisch krank sei oder für sich selbst oder die Umwelt eine Gefahr darstelle, dann komme es zu einer Einweisung in die Klinik.

Lediglich im Fall einer tobenden Psychose werde ohne Amtsarzt eingeliefert. Auch im konkreten Fall sei es eine Entscheidung des Amtsarztes gewesen, sagte Mayr.

Zur Behauptung Stuppäcks, dass viele Schubhäftlinge Selbstmordgedanken äußern würden, damit sie in die Klinik eingeliefert werden, wo sie leichter flüchten können, sagte der Polizeidirektor, dass er das nicht bestätigen könne. Die Amtsärzte würden jeden Menschen ganz genau untersuchen.

Rumäne hatte in Lokal randaliert
Der 34-jährige Rumäne war am Samstagabend festgenommen worden, weil er in einem Lokal randaliert hatte. Wegen Selbstmordgefahr wurde er später in die geschlossene Abteilung der Christian-Doppler-Klinik gebracht. Gegen Mitternacht trat er die Türe zum Pflegedienstzimmer der Station "S3" ein, holte sich ein Messer aus der Dienstküche und stach wiederholt auf den Pongauer ein. Der Rumäne, der sich legal in Österreich aufhält, wird wegen Mordversuches angezeigt.

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