Einen Riesen-Einsatz gab es Samstagabend in Hernals: Vor einem Haus standen zwei herrenlose Koffer - da sich in dem Gebäude ein Königreichsaal der Zeugen Jehovas befindet, gab es Bombenalarm.
Wien. Wie berichtet, rückte gegen 17 Uhr die Polizei im Bereich der Klopstockgasse in Hernals mit sprengstoffkundigen Einheiten aus, auch die Rettung und die Feuerwehr waren mit mehreren Einsatzfahrzeugen präventiv vor Ort.
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Ausgelöst wurde der Großeinsatz durch zwei Gepäckstücke, die vor dem Eingang zu einer religiösen Einrichtung, nämlich dem Königreichsaal Hernals, standen bzw. platziert worden waren. Das Gebiet rund um die Wattgasse und Hernalser Hauptstraße wurde daraufhin großflächig gesperrt - auch die Straßenbahnlinie 43 konnte nur in unregelmäßigen Intervallen passieren.
Die Polizei musste die Koffer zunächst einem Röntgentest unterziehen, bevor diese schlussendlich gegen 22:40 als ungefährlich eingestuft wurden, weil sie komplett leer waren.
Religiös motivierter schlechter Scherz?
Hintergrund für den Aufsehen erregenden Einsatz: In der Steiermark hat ein IT-Techniker monatelang mehrere Bomben bei Autos und Gebäuden der Zeugen Jehovas in der Steiermark platziert. Manche der Sprengsätze gingen auch hoch. Verletzt wurde niemand, aber die Detonationen waren potenziell lebensgefährlich. Er stand wegen 35-fachem Mordversuch vor Gericht, gestand, dass er seine Ex-Frau töten wollte und bekam lebenslang. Die Befürchtung, dass es erneut zu so einer Serie, diesmal in Wien kommen könnte, war durchaus gegeben. Sollte es kein totaler Zufall gewesen sein, war es ein Trittbrettfahrer oder ein - möglicherweise religiös motivierter - schlechter Scherz.
Die Polizei ermittelt.