Reform der Reform...

Die neue Rechtschreibung

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Seit Anfang August gelten in Österreich wieder neue Rechtschreibregeln. ÖSTERREICH hat für Sie die wichtigsten Änderungen zusammengestellt.

Der aus 36 Mitgliedern bestehende Rat für deutsche Rechtschreibung hat im Februar zum Leid vieler Schüler, Lehrer, Autoren und Journalisten neue Änderungen beschlossen.

Zehn Jahre nach der ersten Rechtschreibreform im Juli 1996 werden einige Rechtschreibregeln rückgängig gemacht oder erneuert. Die Reform war von Anfang an umstritten und viele Autoren forderten einen Stopp. Jetzt wird wieder alles neu. Die Änderungen betreffen vor allem die Getrennt- und Zusammenschreibung sowie die Groß- und Kleinschreibung.

Schreibgebrauch entscheidend
Die neuen Regeln richten sich nach dem Schreibgebrauch, denn viele Zusammenschreibungen haben sich im Laufe der Zeit eingebürgert. Eine allfällig geänderte Bedeutung sowie der Sprachbau entscheiden ebenfalls über den Gebrauch. So schreibt man freisprechen (= nicht verurteilen) jetzt zusammen, oder auch richtigstellen (berichtigen). Eine Ausnahme von der Regel ist z.B. sitzen bleiben / sitzenbleiben – hier kann man beide Varianten verwenden. Bei feststehenden Begriffen wie „der Runde Tisch“ oder das „Schwarze Brett“ kann groß oder klein geschrieben werden. Die ursprüngliche Reform hatte weit weniger solcher Begriffe im Repertoire.

Keine Wertung in den Schulen
Österreichs Schulen haben sich den Empfehlungen bereits ab dem kommenden Schuljahr angeschlossen. Laut Bildungsministerin Elisabeth Gehrer wird es jedoch eine zweijährige Toleranzfrist gelten. Während dieses Zeitraums werden die falschen Schreibweisen zwar ausgebessert, aber nicht bewertet. Die meisten deutschen Verlage werden die Reform der Reform wieder übernehmen, aber wollen auch die Wünsche ihrer Autoren respektieren. „Letzendlich entscheidet der Autor, in welcher Rechtschreibung sein Buch erscheint“, sagt Martin Spieles, Sprecher der Verlagsgruppe S. Fischer.

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