In der kurzen Zeit von 10 Jahren sei "Unglaubliches gelungen."
Die FPÖ hat am Montag zehn Jahre Obmannschaft von Heinz-Christian Strache gefeiert. "Diese zehn Jahre waren aber erst der Anfang", ab jetzt gehe es darum, "nachhaltig Geschichte zu schreiben", erklärte der Parteichef bei der Veranstaltung im Parlament.
Unglaubliches
In der "kurzen Zeit" von zehn Jahren sei "Unglaubliches gelungen", so Strache: "Das ist ein Erfolgsweg, den niemand leugnen kann", verwies er auf Wahlergebnisse der vergangenen Jahre. Die Rettung und der Wiederaufstieg der Freiheitlichen sei gelungen und damit müsse sich "schmerzvoll" auch die politischen Mitbewerber auseinandersetzen.
"Diese zehn Jahre waren aber erst der Anfang", nun gehe es darum, "Geschichte zu schreiben", so Strache. Nächstes Ziel müsse "selbstverständlich" sein, Regierungsverantwortung in den Ländern und im Bund anzustreben: "Wir wollen freiheitliche Ideen umsetzen." Auf manche Erfahrungen der vergangenen Jahre hätte er dabei zwar "gern verzichtet", Fehler und Hürden seien aber wichtig, um sich weiterzuentwickeln: "Manchmal braucht man die Gnackwatschn."
Schwieriges Erbe
Strache gestand ein, mit der Partei 2005 ein "sehr schwieriges Erbe" übernommen zu haben. Nach der Abspaltung des BZÖ habe man die FPÖ "abgeschrieben" und er habe einen "Schuldenberg" in Millionenhöhe übernommen, so der Obmann. Trotzdem habe er immer daran geglaubt, die Partei neu aufstellen zu können.
"Gegen alle Widerstände" sei es gelungen, die FPÖ wieder auf ihre "glaubwürdigen Positionen" und Kernthemen zurückzuführen. Für den Zusatz "Soziale Heimatpartei" zeichne übrigens der burgenländische Landesparteichef Johann Tschürtz verantwortlich, erklärte Strache.
Kein leichter Weg
"Ein leichter Weg war es gewiss nicht, aber ich will ihn nicht missen", ganze Felsbrocken seien auf diesem gelegen und auch persönliche Enttäuschungen habe er erlebt. "Aber alles, was man überlebt ist wie eine Schutzimpfung zu sehen, das stärkt einen", so Strache. Zäsuren seien notwendig, um wahre Freunde zu erkennen.
Strache räumte eigene Fehler und Fehler der Partei in der Vergangenheit ein. Dies habe etwa in den Regierungsverhandlungen zu Schwarz-Blau begonnen, als im Regierungsprogramm zu wenig freiheitliche Kernthemen im Regierungsprogramm verankert worden seien.
Lob für Haider
Apropos Vergangenheit, den verstorbenen Parteichef und BZÖ-Gründer Jörg Haider bezeichnete Strache als "großartige Persönlichkeit". Dieser habe aber "wie jeder von uns, zahlreiche Fehler gemacht", so der heutige Obmann. Sein "schwerster Fehler" sei die Abspaltung gewesen. Knapp vor Haiders Unfalltod habe er ihn aber getroffen und man habe sich menschlich ausgesöhnt: "Ich trage ihm persönlich auch nichts mehr nach."
Unter den Festgästen fanden sich neben den Abgeordneten und Landesparteichefs auch der frühere Parteichef und Vizekanzler Norbert Steger und Ehrenobmann Hilmar Kabas. Der Dritte Nationalratspräsident Norbert Hofer nahm ebenfalls an der Feier teil. Zu Hofer ließ Strache wissen, dass er diesen zwei Jahre bevor er Bundesparteichef wurde, auf dem WC kennengelernt habe. Generalsekretär Herbert Kickl wiederum kenne er seit einem Treffen im Cafe Einstein: "Der Abend fand bei mehr als drei Bier sein Ende."
Dank an Mutter Marion
Bedankt hat sich Strache nicht nur bei seinen politischen Weggefährten sondern auch bei seiner Mutter Marion, die in der ersten Reihe saß: "Liebe Mama, (...) Du bist eine starke und großartige Frau."
Hilmar Kabas sprach in seiner Begrüßung ebenfalls von einer "Erfolgsgeschichte" der FPÖ unter Strache. Die anderen politischen Kräfte werden an dessen FPÖ nicht vorbeikommen. Auch der oberösterreichische Landesparteichef Manfred Haimbuchner, der stellvertretend für die Landesparteiobmänner sprach, wehrte sich gegen die "Ausgrenzung". Strache lobte er für dessen Bürgernähe, "die nicht antrainiert" sei und dafür, dass er ein "bodenständiger und cooler Typ" geblieben sei.
Von den anderen Parlamentsfraktionen waren Team-Stronach-Klubobfrau Waltraud Dietrich und NEOS-Klubchef Matthias Strolz bei der Veranstaltung vertreten.
VIDEO: 2013 interviewte Wolfgang Fellner H.C. Strache