Mit einem gewaltigen Verkehrschaos und Massen-Sitzstreiks wollen Demonstranten EU-Ministern den Zugang zur Hofburg versperren.
„Bologna brennt“ – unter diesem Motto demonstrieren heute bis zu 15.000 Studenten gegen die heftig umstrittene Hochschulreform. Anlass: Am Abend feiern die EU-Wissenschaftsminister in der Hofburg das 10-jährige Jubiläum des Bologna-Prozesses, der ein einheitliches europäisches Uni-System schaffen soll.
Den Bologna-Gipfel wollen die Studierenden, die das Fest als „blanken Zynismus“ bezeichnen, massiv stören: mit sechs Blockadezügen, massenhaften Sitzprotesten und einem riesigen Verkehrschaos. Damit soll den Ministern „mit friedlichen Mitteln“ der Zutritt zur Hofburg verwehrt werden.
Zugangsbeschränkungen für die EU-Minister
„Wir wollen
die Uni-Zugangsbeschränkungen für die Minister auch einmal erlebbar zu
machen“, so Raphaela vom Organisations-Komitee. Österreichs
Wissenschaftsministerin Beatrix Karl fürchtet keine peinlichen Zwischenfälle
für ihre EU-Kollegen durch die Blockaden: „Wir werden wir geplant in die
Hofburg fahren“, so Karl im Interview. Den unterirdischen Weg werde sie
nicht wählen.
„Freie Bildung für alle“ und „Mehr Geld für die Unis“ sind zwei Hauptforderungen der Studenten, die von 63 zum Teil internationalen Organisationen unterstützt werden und schon gestern in Linz protestiert haben. Vor den Blockaden ziehen die Demonstranten heute vom Westbahnhof über die Mariahilfer Straße und die Zweierlinie zurück über den Ring bis zum Heldentor. Gleichzeitig streiken morgen 14 Uni-Institute. Auf der TU und dem FH-Campus finden Protestversammlungen statt.
Bildungsministerin Karl zu Bologna:
ÖSTERREICH: Verstehen Sie den Unmut der Studenten? |