150.000 Euro für vier Wochenstunden Arbeit - der Beratervertrag für den Ex-Boss der Casinos, Karl Stoss, wird zum Fall für die Justiz und innenpolitisches Thema: Die FPÖ will Anzeige erstatten.
"Wir wollen eine Sachverhaltsdarstellung wegen des Verdachts der Untreue gegen die für diesen Vertrag verantwortlichen Personen im Aufsichtsrat der Casinos AG bei der Staatsanwaltschaft einbringen", will FPÖ-Klubchef Herbert Kickl "diesen Casinos-Selbstbedienungsladen beim Untersuchungsausschuss auseinandernehmen, jeden einzelnen dieser skandalösen Verträge".
Konsulentenvertrag zusätzlich zur 550.000-Euro-Pension
Kickl reagiert damit auf den Exklusivbericht von ÖSTERREICH über den teuren Konsulentenvertrag für Karl Stoss (64), der als Pensionist bei den Casinos für einen Tätigkeit von nur 4 Wochenstunden 150.000 Euro plus Dienstwagen (Mercedes GLE 350d AMG) plus Büro zusätzlich zu seiner 550.000 Euro Betriebspension pro Jahr erhalten sollte.
Wie berichtet, wurde der Konsulentenvertrag nach nur sechs Monaten wieder aufgelöst, Pensionist Stoss bekam trotzdem die ganze Jahresgage von 150.000 Euro zu den bereits geleisteten sechs Dienst-Monaten, also insgesamt mehr als 214.000 Euro für ein halbes Jahr und somit einen Stundensatz von etwa 2232 Euro . . . (zusätzlich zu seiner Casinos-Betriebspension von 39.285 Euro brutto pro Monat).
"Privilegienstadl, der zum Himmel stinkt"
"Die Casinos Austria sind nach der Nationalbank der nächste schwarz-rote Privilegienstadl, der zum Himmel stinkt. Neben dem roten Herrn Hoscher ist auch der schwarze Herr Stoss mit Unsummen überschüttet worden", hat Herbert Kickl bei seinem Statement auf den blauen Kurzzeit-Vorstand Peter Sidlo etwas vergessen, der für zwei Jahre bei den Casinos nach seiner Abberufung noch ein Fixgehalt von 1,9 Millionen Euro einklagt (also 400.000 Euro Jahresgehalt plus Boni).
Die FPÖ richtet jetzt jedenfalls ihre Kritik gegen den ÖVP-nahen Ex-Casinos-Vorstand Karl Stoss. Herbert Kickl zu ÖSTERREICH: "Das geht doch nicht, dass hier üppigste Beraterverträge zu Lasten eines Unternehmens geschlossen werden, an dem auch der Staat - und damit der Steuerzahler - beteiligt ist." Die Anzeige richte sich jetzt gegen die Aufsichtsräte, die den Vertrag mit dem ÖVP-nahen Casinos-Pensionisten ausverhandelt und unterschrieben haben. Auf dem Papier, das ÖSTERREICH vorliegt, ist bei der Signatur ein "Roth . . ." erkennbar.