Die Noch-Koalition streitet über die Mehrwertsteuer bei Essen. Gemäß einer ÖSTERREICH-Umfrage wollen die meisten Menschen die Steuerhalbierung.
Wahlkampfthema Nummer eins ist derzeit die Mehrwertsteuersenkung auf Lebensmittel von zehn auf fünf Prozent, die von SPÖ, FPÖ und bis Freitag auch vom BZÖ gefordert wird. Die aktuelle Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH zeigt nun: 55 Prozent der Bevölkerung sind für diese Maßnahme.
Die Ergebnisse im Detail:
- Top bei Frauen
Vor allem bei Frauen kommt diese Anti-Teuerungsmaßnahme besonders gut an: 58 % sprechen sich dafür aus. - Mehrheit bei 30- bis 50-Jährigen
Am meisten Anklang findet der Anti-Teuerungsplan aber bei allen, die voll im Beruf stehen – den 30- bis 50-Jährigen. 62 Prozent wollen weniger für Lebensmittel zahlen. - Arbeiter bis Pensionisten
Aber auch Arbeiter (57 %) und Pensionisten (57 %) sind dafür, dass die Mehrwertsteuer sinkt. - Auch ÖVP-Wähler dafür
Bei SPÖ-Anhängern ist die Maßnahme am beliebtesten: 81 % stehen voll hinter dem Plan. Doch auch bei ÖVP-Sympathisanten sprechen sich 34 % für dieses von SPÖ-ChefWerner Faymann initiierte Vorhaben aus. Bei FPÖ-Wählern gibt es 70 Prozent Zustimmung, beim BZÖ 63 Prozent. Skeptischer die Grünen: Nur 39 % wollen die Steuersenkung. - Wenigverdiener für Paket
Ein klares Bild ergibt auch die Detailanalyse nach Einkommen. Die Zustimmung zur Mehrwertsteuersenkung nimmt bei Wenigverdienern deutlich zu: Österreicher, die mehr als 3.300 Euro im Monat verdienen, sprechen sich zu 44 % für die Steuersenkung aus. Bei Einkommensbeziehern bis zu 1.799 Euro im Monat liegt die Zustimmung für die Anti-Teuerungsmaßnahme sogar bei 67 Prozent.
SPÖ als Anti-Teuerungspartei
Gallup fragte die Österreicher
auch, welche Partei „die besten Konzepte und Ideen zum Thema Teuerung“ hat:
29 % finden, dass die SPÖ hier in Front ist. Platz zwei geht an die ÖVP. Der
FPÖ sprechen 10 % die besten Ideen zu, gefolgt von Grünen (9 %) und BZÖ (4
%).
BZÖ als Wundertüte
Die Orangen stimmten am Freitag im
Parlament gegen den Antrag auf Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel.
Und das, obwohl das BZÖ seit Wochen 8.032 Unterstützungsunterschriften für
das Preisstopp-Volksbegehren sammelt – das genau diese Maßnahme fordert.
Am 24. September wird schließlich endgültig über die Senkung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel und Medikamente im Parlament abgestimmt. Laut Berechnung des Finanzministeriums für ÖSTERREICH kostet diese Maßnahme 1,05 Milliarden Euro.