Umfrage

56 Prozent für totales Rauch-Verbot

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Die Mehrheit der Österreicher ist für das neue Rauchergesetz. Nur die Wirte toben.

Die Koalition kann sich in Sachen Rauchergesetz auf eine Mehrheit in der Bevölkerung stützen. Laut aktueller Gallup-Umfrage für ÖSTERREICH (400 Befragte vom 8. bis 10. April) treten 56 Prozent der Österreicher für ein völliges Rauchverbot in Lokalen ein – nur 39 Prozent sind dagegen.

Eindeutig ist die Stimmung aber bezüglich Entschädigungen für die Wirte: Hier sagen 76 %, den Gastronomen sollen die bereits erfolgten Umbauten in Raucher- und Nichtraucher-Bereiche abgegolten werden.

56 Prozent für totales Rauch-Verbot
© oe24

Entwurf. SP-Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser und VP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner schickten am Freitag das fertige Rauchergesetz in Begutachtung. Ab Mai 2018 soll das Qualmen in sämtlichen Lokalen – auch auf Zeltfesten und in Vereinshäusern – endgültig verboten sein. Wirte, die sich schon früher – nämlich bis Juli 2016 – zur Durchführung des Rauchverbots in ihren Gaststätten entscheiden, sollen eine sogenannte „Nichtraucherschutz-Prämie“ erhalten.

56 Prozent für totales Rauch-Verbot
© oe24

Oberhauser: Keine Pause trotz großer Operation
Nach ihrem Politerfolg wartet auf Oberhauser morgen gleich eine persönliche Herausforderung: Sie unterzieht sich am Montag einer Operation. „Im Moment geht es mir gut, ich habe drei Zyklen Chemotherapie hinter mir“, verrät die tapfere Gesundheitsministerin im berührenden Interview mit der Zeit im Bild 2. Politpause will sie dennoch keine einlegen: „Ich arbeite vom Krankenbett aus.“

(fis)

"Die Politik war bislang nicht mutig genug"

Frage: Wieso hat es so lange gedauert, das Rauchverbot in Österreich durchzusetzen?
Sabine Oberhauser:
Möglicherweise, weil die Politik nicht mutig genug war, das früher zu machen. Auch ich habe mich damals überzeugen lassen, für dieses Gesetz im Nationalrat die Hand zu heben – obwohl es nicht mein Wunsch war.

Frage: Also war es ein Fehler?
Oberhauser: Ja.

Frage: Sie haben im Februar bekannt gegeben, dass Sie an Krebs erkrankt sind. Wie geht es Ihnen im Moment?
Oberhauser: Jetzt im Moment geht es mit gut. Ich habe drei Zyklen Chemotherapie hinter mir und werde mich am Montag dieser – in der Mitte der Zyklen geplanten – Operation unterziehen. Es kann also durchaus sein, dass der tägliche Wetterbericht, den ich seit etwa einem Jahr auf Face­book poste, in der nächsten Woche ausfallen wird. Vielleicht auch ein bisschen länger.

Frage: Wer wird Sie in dieser Zeit vertreten?
Oberhauser: Es gibt keine Vertretung. Einzig und allein für mein Stimmrecht im Ministerrat, das ist das Einzige, wo meine körperliche Anwesenheit erforderlich ist. Das wird Rudi Hundstorfer übernehmen. Genau wie er, als er sich das Becken gebrochen hat, werde ich vom Krankenbett aus weiterhin die Geschäfte führen und hoffe, dass ich das bald wieder ganz und in voller Stärke kann.

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