Zwist um Rassezugehörigkeit

Hundestreit eskaliert: Strache attackiert Sima

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 „Entweder hat Sima keine Ahnung von der Materie, oder sie verbreitet bewusst die Unwahrheit“

Laut einer neuen Studie der Veterinärmedizinischen Fakultät Wien gibt es keinen Zusammenhang zwischen aggressivem Verhalten von Hunden und deren Rassezugehörigkeit. FPÖ-Tierschutzbeauftragte Philippa Strache sieht sich nun in ihrem Kampf gegen die Wiener Stadträtin Ulrike Sima (SPÖ) und ihr Tierhaltegesetz bestätigt. "Diese Studie beweist, dass jegliche Listen völlig willkürlich zusammengestellt sind", ärgert sich Strache über Simas "Listenhunde"-Aufzählung.

 „Entweder hat Sima keine Ahnung von der Materie, oder sie verbreitet bewusst die Unwahrheit“, empört sich Strache in einer Aussendung. Die Studie der VETMED Uni "als Auftragsstudie abzuqualifizieren, nur weil sie der Politik Simas in allen Punkten widerspricht, ist für niemanden nachvollziehbar“, erklärt Strache weiter. 

Unrichtig sei auch die Aussage der SPÖ-Stadträtin, wonach die Zahl der „Listenhunde“ in Wien stagniere. „Die Wahrheit ist, dass viele einfach nicht mehr angemeldet werden, weil gerade durch die `Liste´ Menschen mit den falschen Absichten mehr denn je motiviert sind, sich einen `Listenhund´ zuzulegen -  und das ist eine absolut falsche Entwicklung“, sagt Strache. 

Tierärzte: Sima will Todesstrafe für Listenhunde

Monatelang haben sie fast verbissen geschwiegen. Und gehofft, dass die „Tierschutz-Stadträtin“ Ulli Sima (SPÖ) doch noch ein Einsehen hat. Jetzt ist eine Gruppe der renommiertesten Tierärzte und Forscher Wiens rund um den Präsidenten der Tierärztekammer, Manfred Hochleitner, mit einem dramatischen Aufruf an die Öffentlichkeit gegangen.

Das Hauptproblem: „Die gesetzlich angeordnete ­Ex-lege-Euthanasie widerspricht dem professionellen Selbstverständnis der Tierärzteschaft. Sie setzt die Tierärzte einem Ge­wissenskonflikt aus und bringt Misstrauen gegenüber dem gesamten Berufsstand zum Ausdruck.“

Die Restriktionen der Stadträtin gegen Listenhunde seien völlig aus der Luft gegriffen: „Es gibt ­keine wissenschaftlich korrekt durchgeführte Studie, die nachweist, dass die gelisteten Rassen ein höheres Gefährdungspotenzial aufweisen.“

Es gebe auch keine aussagekräftigen Statistiken über die Verursacher von Hundebissen.

Dazu sei die generelle Maulkorb- und Leinenpflicht eine „erhebliche Einschränkung der natürlichen Verhaltensweisen und widerspricht damit den im Tierschutzgesetz verankerten Grundsätzen. Rassespezifische Sicherungspflichten im Wiener Tierhaltegesetz sind nicht zweckmäßig.“

Hasspostings gegen Ulli Sima: Erste Verurteilung

Die Wiener Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) geht rechtlich gegen Hasspostings vor. Der erste von mehreren anhängigen Fällen wurde am Dienstag am Landesgericht verhandelt. Medienberichten zufolge ist ein Listenhund-Besitzer, der die Politikerin auf deren Facebook-Seite wiederholt beschimpft hatte, zu einer teilbedingten Strafe von 320 Euro verurteilt worden.
 
Anlass für die gegen Sima gerichteten - und mittlerweile gelöschten - Hasspostings waren das neue Wiener Tierhaltegesetz, das strengere Regeln für Kampfhunde vorsieht und scheinbar manch Hundebesitzer in große Rage versetzte - so wie den Angeklagten. Der Mann hatte Sima unter seinem Klarnamen wiederholt auf das Derbste beschimpft und ist auch der Aufforderung von Simas Rechtsvertretern, dies zu unterlassen, nicht nachgekommen.
 
Unter anderem verglich der Hundebesitzer Sima mit Adolf Hitler und unterstellte ihr, ihre Position durch sexuelle Gefälligkeiten erlangt zu haben. Die Stadträtin klagte ihn schließlich wegen Beleidigung und übler Nachrede.
 
Der Mann erhielt schließlich eine teilbedingte Strafe von 320 Euro, wobei der Richter die Hälfte mit einer zweijährigen Probezeit teilbedingten Probezeit nachgesehen habe, wie Simas Anwältin Maria Windhager dem "Kurier" berichtete. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Gegenüber "Heute" kündigte Sima an, auch künftig gegen alle Hassposter vorgehen zu wollen.
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