Tausende Chats von Thomas Schmid landeten in den letzten Tagen im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuss. POLITIK-LIVE.at veröffentlicht die Schmid-Chats täglich als Serie.
Nicht alle Chats von Ex-ÖBAG-Chef Thomas Schmid, die im U-Ausschuss landen, sind politisch relevant. Manche gewähren auch nur einen (amüsanten) Blick hinter die Kulissen.
Kurz an Schmid: „Wie viel kosten gewisse Dinge?“
So chatteten Schmid und Ex-Kanzler Sebastian Kurz im November 2018 über die geplante Steuerreform. Schmid erklärte Kurz dabei das Steuer-Einmaleins. „Thomas, hilf mir mal bitte: Wie viel kosten gewisse Dinge?“, fragte Kurz bei Schmid nach.
Der Ex-Kanzler plante im Rahmen der Steuerreform offenbar einen „Kurz-Hunderter“: „Was kostet es wenn jeder Arbeitnehmer 100 Euro mehr im Monat hat“, wollte Kurz wissen. Schmids lapidare Antwort: „Ja. Das ist teuer. 4,5 Mio. Arbeitnehmer. Also 450 Mio“.
Kurz dürfte mit deutlich weniger Kosten gerechnet haben: „Da ist alles ein Wahnsinn“, antwortete er.
Auch mit seinem eigenen ÖVP-Steuer-Wahlprogramm dürfte Kurz nicht sehr vertraut gewesen sein. Als Schmid ihm schreibt: „ÖVP Tarif kostet 3,7 Mrd in der estg“, fragt Kurz nach: „ÖVP was ist das?“ Schmid erklärt daraufhin: ÖVP Tarif (Einkommenssteuer Senkung aus Wahlprogramm) kostet 3,7 Mrd.“
„Schüssel war nicht ansatzweise in der Nähe dieser Möglichkeiten!!“
Im Jänner 2019 einigen sich ÖVP und FPÖ schließlich auf die Steuerreform. „Lieber Sebastian, was uns da gelungen ist Steuerreduktionen und Überschüsse als Programm für die nächsten Jahre inklusive pölster gab es echt sehr sehr lange nicht mehr! Schüssel war nicht ansatzweise in der Nähe dieser Möglichkeiten!! Extrem cool!!!“, freute sich Schmid über das Paket.
„Scheiß mich nur an wegen der Gegenfinanzierung“
Kurz hatte hingegen Sorge, dass die Gegenfinanzierung der Steuerreform nicht halten könnte. Seine Antwort an Schmid: „scheiß mich immer nur an wegen der Gegenfinanzierung und Konjunktur. Hoffe das hält alles so...“