Die Kinder fragen ständig, die Großeltern ertragen alles still und ernst, die Unternehmer sind tief besorgt: Wie lange halten wir SO durch? Ein Wirtschaftsexperte meint: Nicht länger als drei Monate.
Auch im aktuellen Interview mit ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner bittet Bundeskanzler Sebastian Kurz alle Österreicher um Geduld, um eine längere Durchhaltefähigkeit: "Ich bitte alle inständig: Halten Sie durch!" Alle Maßnahmen im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus würden nur wirksam sein, wenn jetzt alle zusammenhalten und weiterhin diszipliniert die Vorgaben beachten, die nun bis mindestens Ostermontag verordnet sind.
"Die Zeit der harten Eingriffe muss begrenzt sein"
Doch wie lange kann eine Bundesregierung diese Maßnahmen aufrechterhalten, ohne einen totalen Zusammenbruch der Wirtschaft, ja des ganzen Landes zu riskieren? Der deutsche Wirtschaftsexperte Lars Feld, der Vorsitzende des Sachverständigenrats, sagt dazu: "Die Zeit der harten Eingriffe in das wirtschaftliche Leben muss begrenzt sein. Ich habe große Zweifel, dass wir den Stillstand länger als drei Monate durchhalten."
Die medizinische Strategie, die jetzt in Deutschland und auch in Österreich (viel früher) durchgesetzt worden ist, müsse "spätestens im Mai" überdacht werden. Lars Feld in der "Welt": "Irgendwann werden wir zu einer personalisierten Isolierung übergehen müssen." Das würde bedeuten, dass die Shoppingcenter und alle Geschäfte wieder öffnen. Und isoliert, also in Quarantäne, würden nur jene bleiben, die bereits infiziert worden sind oder aber zu einer Risikogruppe zählen.
Der deutsche "Wirtschaftsweise" hält übrigens auch eine höhere Neuverschuldung für verkraftbar. Allerdings: "Der Staat kann nicht bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag alles tun, was notwendig wäre."