Gesundheitsreform

Auch Spitalsärzte können sich Streik vorstellen

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Nach den niedergelassenen Ärzten wenden sich auch die Mediziner an den Krankenhäusern gegen die geplante Gesundheitsreform.

Bisher haben sich vor allem die niedergelassenen Ärzte gegen die von der Regierung geplante Gesundheitsreform gewehrt. Jetzt melden sich auch die Spitalsärzte zu Wort - ebenfalls mit einem Nein zur vorgesehenen Kassensanierung. Sie fürchten, dass jede Menge Mehrarbeit auf sie zukommt, wenn die Patienten von den Arztpraxen weg in die Krankenhäuser gelenkt werden, sagt Harald Mayer, Spitalsärzte-Obmann in der Ärztekammer im ÖSTERREICH vom Mittwoch.

ÖSTERREICH: Unterstützen die Spitalsärzte die niedergelassenen Ärzte?

Harald Mayer: Ja, wir werden uns an den Protestmaßnahmen beteiligen.

ÖSTERREICH: Welche Maßnahmen können das sein?

Harald Mayer: Am Ende eines Protestszenarios kann man Arbeitsniederlegung nicht ausschließen. Aber vorher gibt es noch viele andere Möglichkeiten, etwa die Reduktion der Bürokratie.

ÖSTERREICH: Warum sind die Spitalsärzte betroffen?

Harald Mayer: Es geht um die Zerschlagung des besten Gesundheitssystems der Welt. Wenn bei den Niedergelassenen gespart wird, verlagern sich die Leistungen in die Spitäler. Wir pfeifen aber schon jetzt aus dem letzten Loch. Mehr wäre nicht mehr bewältigbar.

ÖSTERREICH: Was heißt das für die Patienten?

Harald Mayer: Sie werden letztlich die Opfer sein. Wir bewegen uns in Richtung Zwei-Klassen-Medizin.

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