Die SVP-Grußbotschaft beim BZÖ-Jahrestreffen löste Empörung aus. BZÖ-Grosz beteuert: "Von Unterstützung der SVP keine Rede."
Die angebliche Unterstützung der Schweizerischen Volkspartei (SVP) für das BZÖ hat nachträglich für Wirbel gesorgt. Beim orangen Neujahrstreffen am Sonntag in Graz hatte Generalsekretär Gerald Grosz eine angebliche Grußbotschaft des SVP-Abgeordneten Lukas Reimann vorgelesen. Die Partei des Rechtspopulisten Christoph Blocher will von dem Brief allerdings nichts wissen. Von einer BZÖ-Unterstützung könne keine Rede sein, hieß es am Montag.
Grußbotschaft: "Viel Erfolg bei den Jänner-Wahlen!"
Die
angebliche Grußbotschaft wurde von BZÖ-Generalsekretär Gerald Grosz bei der
Veranstaltung vorgelesen. Er ist auch Spitzenkandidat bei den Grazer
Gemeinderatswahlen. Die Grußbotschaft soll mit "Sehr geehrte Grazerinnen und
Grazer" beginnen. In dem Schreiben wird die Erfolgsstrategie der SVP
hervorgehoben, nämlich ein "klares Programm" und "ganz viel Einsatz" aller
Kandidaten. Und weiter: "Das BZÖ verfügt über so ein klares Programm und
handelt da, wo wirklich gehandelt wird." Und schließlich: "Geschlossen wird
mit: Viel Kraft für den Endspurt und viel Erfolg bei den Jänner-Wahlen!"
SVP: "Nie Kontakt zum BZÖ"
SVP-Generalsekretär
Gregor A. Rutz will nichts von so einem Brief wissen. "Wir hatten noch nie
Kontakt zum BZÖ." Und weiter: "Wir wissen gar nicht, was das für eine
Organisation ist." Es sei außerdem nicht die Art der SVP, zu ausländischen
Themen Stellung zu nehmen. In einem Gespräch habe Reimann erzählt, einmal
einen Eintrag in einem Internet-Forum einer BZÖ-Jugendorganisation verfasst
zu haben. "Er hat nie eine Grußbotschaft gesandt", so Rutz. Natürlich sei
Reimann als Parlamentarier frei, zu machen was er wolle.
Schweizer Nationalrat kann nicht für Blocher sprechen
Frei,
im Namen des prominenten SVP-Rechtspopulisten Christoph Blocher zu sprechen
ist Reimann allerdings nicht. Grosz las bei der Veranstaltung allerdings
vor: "Lukas Reimann, Nationalrat der SVP - für Blocher." Grosz meint dazu,
er habe nur klarstellen wollen, um welche Partei es sich handelt und darum
Blochers Namen erwähnt. Das BZÖ hat auch das E-Mail mit der Grußbotschaft an
die Medien weitergeleitet, unter "Ursprüngliche Nachricht" scheint darin die
Parlamentsadresse Reimanns auf.
Medienwirbel um vermeintliche SVP-Unterstützung
Reimann
selbst war vorerst für eine Stellungsnahme nicht erreichbar, Grosz beteuerte
allerdings, dass dieser ihm am Telefon nochmals seine Unterstützung zugesagt
haben soll und freut sich darüber. Die angebliche Botschaft hat unterdessen
für einen Medienwirbel in der Schweiz gesorgt, gehört dem BZÖ doch auch der
Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider an, der wegen seiner
rechtspopulistischen Aussagen eine Zeit lang auch europaweit kritisiert
wurde.