HCs Befreiungs-Schlag

Baustelle FPÖ: So will Strache aufräumen

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Strache stellt FPK ein Ultimatum - Scheuch verzichtet, Dörfler bleibt. 

Nach zwei Wochen blauer Querelen nach den verlorenen Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich, setzt FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache nun zum Befreiungsschlag an:

  • Wie berichtet, wird der umstrittene FP-Nationalratspräsident Martin Graf nicht mehr für diesen Job nominiert. Stattdessen soll der moderate Strache-Stellvertreter, Norbert Hofer, nach der Nationalratswahl diesen Job besetzen.
  • In die Volksanwaltschaft entsendet der FPÖ-Chef den Anwalt Peter Fichtenbauer. Er hat gute Kontakte zu SPÖ und ÖVP.
  • Martin Graf weilt während seiner Demontage übrigens gerade in Peru. Er wird allerdings wieder auf einem sicheren FP-Nationalratswahlplatz kandidieren.
  • Hauptverantwortlicher FP-Wahlkampfleiter wird der blaue General und Strache-Vertraute Herbert Kickl. Er gilt als einer der Haupt-Gegenspieler des deutsch-nationalen Lagers in der FPÖ.

FPK hat bis Montag Zeit, sonst sagt FPÖ Adieu
Nicht so gut schaut es für Strache hingegen mit seiner Schwesterpartei in Kärnten aus:

  • Ex-FPK-Landeshauptmann Gerhard Dörfler bleibt dabei, dass er sein Landtagsmandat annehmen werde. Hier zeigt sich Strache kompromissbereit.
  • FPK-Landesrat Dobernig (siehe Interview) will ebenfalls nicht verzichten. Er soll hinter den Kulissen mit FPÖ-Mann Mario Canori verhandeln.

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Strache hat dem FPK jedenfalls bis Montagabend ein Ultimatum gegeben. Zumindest Kurt Scheuch hat ihm bereits nachgegeben. Er verzichtet auf ein Bundesratsmandat. Montag tagt das FPK.

»FPK soll Montag entscheiden ...«
ÖSTERREICH:
Sie bauen die FPÖ nun etwas um. Aber Ihre Schwesternpartei FPK rebelliert dennoch weiter gegen Sie, oder?
Heinz-Christian Strache:
Nein, die FPK muss sich selbst erst finden. Der FPK-Landesvorstand wird Montagabend tagen. Den warten wir ab. Danach werden wir unsere Entscheidung treffen.

ÖSTERREICH: Das heißt, entweder das FPK stimmt Montagabend Ihren „Erneuerungswünschen“ zu, oder Sie werden dem FPK den Rücken kehren?
Strache:
Wir haben klare Vorstellungen, ja. Es muss spürbare Konsequenzen aus der Wahlschlappe geben und es braucht einen Ehrenkodex. Es wäre sinnvoll, das FPK wieder in die FPÖ zusammenzuführen, aber nur, wenn das sichergestellt ist.

ÖSTERREICH: Ex-FPK-Landeshauptmann Gerhard Dörfler will aber auf jeden Fall sein Mandat behalten. Stimmt es, dass Sie damit einverstanden sind?
Strache:
Mir scheint, er hat teilweise die Rechnung für etwas präsentiert bekommen, für das er nichts konnte.

ÖSTERREICH: Aber auch FPK-Landesrat Dobernig will sein Mandat behalten. Dessen Ablöse haben Sie schon gefordert, oder?
Strache:
Ja, Dobernig und Erneuerung passen nicht zusammen. Ich respektiere Kurt Scheuch, der in Sippenhaftung mit seinem Bruder geraten ist, dass er auf Landtags- und Bundesratsmandat verzichtet. Man muss auch wissen, wann man für die Bewegung zurückstehen muss.

ÖSTERREICH: Ihre Chancen für die Nationalratswahlen schauen nicht mehr so rosig aus.
Strache:
Ich sehe das anders. Die Menschen unterscheiden sehr genau. Dort, wo wir eine kantige, klare Linie fahren, werden wir auch gewählt. Ich will weiter stärkste Kraft werden.

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